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Islam

Wann beginnt der Ramadân 1425 n.H.

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1425 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Donnerstag, dem 14. Oktober 2004 um 2:49 Uhr UT (d.h. 4:49 Uhr MESZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird an diesem Tag die junge Mondsichel nur vom südamerikanischen Kontinent und vom südlichen Pazifik aus gesehen werden können, d.h. frühestens ca. 16-20 Stunden nach Neumond. In Asien, Afrika und Europa ist an diesem Tag eine Sichtung des jungen Mondes völlig unmöglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 14. Oktober nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Ramadân 1425

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am darauf folgenden Freitag, dem 15. Oktober kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann. Dies ist wieder ein schönes Beispiel dafür, dass der islamische Monatsbeginn nicht überall auf der Welt mit dem selben Kalenderdatum zusammenfallen muss. Nach der Wahrscheinlichkeit wird der junge Mond im Verlauf mehrerer Jahre genauso oft auf der westlichen wie auf der östlichen Hemisphäre zuerst zu sichten sein, und Saudi-Arabien hat dafür kein naturgegebenes Vorrecht!

Die astronomischen Daten weisen somit darauf hin, dass der Monat Ramaḍān 1425 n.H. auf dem amerikanischen Kontinent mit Sonnenuntergang des 14. Oktober begonnen werden kann. Für den gesamten Bereich von Australien, Asien, Arabien(!), Afrika und Europa beginnt der Monat Ramaḍān 1425 n.H. allerdings erst mit Sonnenuntergang des 15. Oktober 2004.

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2. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien

Nach einer Aussage von Dr. Zakiy Āl Muṣṭafā, der in Sa`ūdi-Arabien für die Erstellung des Ummu-l-qurā Kalenders verantwortlich ist, wird Sa`ūdi-Arabien in diesem Jahr den Ramaḍān offiziell nach dem Ummu-l-qurā Kalender am Freitag, dem 15. Oktober beginnen (Email an Br. Muhammad Hafiz, USA). Dies liegt daran, dass bereits der Monat Ša`bān aufgrund einer absurden „Sichtung“ des Hilāls (zu einem Zeitpunkt bevor in Makka überhaupt die Konjunktion mit der Sonne eingetreten war!) dort einen Tag zu früh begonnen wurde. Dadurch fällt der (falsche) „29. Ša`bān“ in Sa`ūdi-Arabien bereits auf Mittwoch, und daher „muss“ ja zwangsläufig der Hilāl spätestens am (falschen) „30. Ša`bān“, nämlich am Donnerstag „gesichtet“ werden. Das sa`ūdische Justizministerium wird also folglich jede noch so absurde „Sichtungsmeldung“ am Donnerstagabend zum Anlass nehmen, den Ramaḍān auszurufen.

Jeder, der bisher noch an das Märchen geglaubt hatte, dass Sa`ūdi-Arabien die islamischen Monatsbeginne nach der Sunna unseres Propheten (sas) und nach den klaren Anweisungen des Herrn (t) über die Sonne und den Mond, und zwar durch die Beobachtung der jungen Mondsichel festlegt, ist durch diese Aussage eines Verantwortlichen vielleicht eines Besseren belehrt. Dieser jährlich wiederkehrende Skandal einer ebenso unverfrorenen wie beharrlichen Missachtung der Šarī`a liegt der dort verwendete Ummu-l-qurā Kalender zugrunde. Der Ummu-l-qurā Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramaḍān, Šawwāl und Dhū-l-Hijja ist aber nach dem islamischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt.

Genau genommen ist es sogar unzulässig, die bekannten islamischen Monatsnamen für einen Kalender zu benutzen, der nicht auf den islamischen Kalenderregeln basiert! In der Praxis verleitet dieser Kalender deshalb auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Auch in diesem Jahr wird also (das kann man jetzt schon einige Tage vorher sagen) das sa`ūdische Justizministerium wieder solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit anerkennen, wohingegen die gleichzeitigen Nicht-Sichtungen durch die sechs offiziellen(!) Hilāl-Sichtungskomitees in sechs verschiedenen Regionen Sa`ūdi-Arabiens stets ignoriert werden.

Da immer noch viele islamische Organisationen (auch in Deutschland) ebenso willfährig wie ignorant die sa`ūdischen Fehlentscheidungen übernehmen, werden immer wieder Millionen und Aber-Millionen Muslime dazu gebracht, ihre religiösen Pflichten am falschen Tag zu verrichten (das gleiche gilt genauso auch für die Festtage).

3. Zusammenfassung

Qur'ān und Sunna weisen uns an, die Gesetze Allāhs (t) zu erkennen und sie zu nutzen. Der Monat Ramaḍān beginnt, wenn der Hilāl gesichtet wurde. Diese Sichtung darf aber den astronomischen Berechnungen nicht widersprechen, denn diese sind auch nur ein Erkennen und Nutzen der Gesetze Allāhs (t). Es genügt auch NICHT, "einfach nur dem sa`ūdischen Datum zu folgen", denn ein solches Vorgehen hat absolut keine Grundlage in der Šarī`a, um so mehr, wenn es klar erkennbar falsch ist und auf menschlichen Fehlentscheidungen beruht. Das Anstreben einer "Einheit der Umma GEGEN die Gesetze der Šarī`a" ist nicht akzeptabel. Allāh (t) und sein Prophet (sas) haben uns genau gesagt, wie und wann wir den Ramaḍān zu beginnen haben: Nach der Šarī`a ist das Sichten des Hilāls eine Pflicht für die muslimischen Gemeinden; dagegen findet das sa`ūdische Justizministerium, der Ummu-l-qurā Kalender oder die Zusammenkunft von Ausschüssen im warmen Stübchen, um ein wenig arabisches Fernsehen zu schauen, leider keine Erwähnung.

Hiermit seien also alle Muslime aufgefordert, den Hilāl am Donnerstagabend, dem 14.10.2004 und am Freitagabend, dem 15.10. 2004 zu suchen. Bei geeignetem Wetter wird die Sichtung der jungen Mondsichel in šā'a-Llāh aber erst am Freitag, dem 15.10.2004 möglich sein, so dass wir alle gemeinsam am Samstag, dem 16.10.2004 das Fasten im Ramaḍān beginnen können.

Alle angeblichen Sichtungen in Asien, Arabien, Afrika oder Europa am 14.10. sind vom wissenschaftlichen Standpunkt als VÖLLIG UNMÖGLICH zurückzuweisen. Eine mögliche Sichtung des jungen Mondes an diesem Datum in Südamerika ist zum einen nicht zu erwarten (keine islamischen Länder, keine organisierte Hilāl-Beobachtung), und ist des weiteren für uns nicht relevant (da Sichtungsmeldungen aus der westlichen Hemisphäre für die östliche Hemisphäre zu spät kommen). Daher ist ein Ausrufen des Ramaḍān zum 15.10. (wie es leider schon auf vielen Webseiten steht) als FALSCH anzusehen! Wer am Freitag, dem 15.10. fastet, hat nicht im Ramaḍān gefastet, sondern am letzten Tag des Monats Ša`bān. Außerdem wird durch den falschen Beginn des Ramaḍān die segensreiche Laylatu-l-qadr an den falschen Tagen gesucht und dadurch versäumt. Allāh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren falsch informieren und dadurch vom klaren Weg des Islam abbringen! Hier sei noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:

Der Ramaḍān 1425 n.H. beginnt für den gesamten Bereich von Australien, Asien, Arabien, Afrika und Europa erst mit Sonnenuntergang des 15. Oktober 2004, zum ersten Mal gefastet wird dort am Samstag, dem 16. Oktober 2004, wa-Llāhu a`lam.

Liebe Geschwister im Islam, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Ramaḍān, möge Allāh (t) unser Fasten annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salāmu `alaykum, euer Bruder

Aḥmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/, http://www.moonsighting.com und viele weitere Links auf diesen Seiten!

Konstruktive Kommentare oder Meldungen von positiven oder negativen Sichtungsergebnissen an den genannten Tagen sind willkommen.

4. Stellungnahme der AUASS zum Ramadân-Beginn

Am 29. September 2004 wurde von der Arabischen Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) folgende Stellungnahme herausgegeben, Übersetzung folgt weiter unten:

Statement AUASS zum Ramadan 1425

Übersetzung:

Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS) Komitee für die Neumonde, Kalender und Zeitbestimmung

Im Namen Allāhs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Samstag, der 16.10. ist der Erste der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān

Samstag, der 16. Oktober 2004 n.J. fällt in diesem Jahr auf den Ersten der Tage des gesegneten Monats Ramaḍān, denn die geozentrische Konjunktion des Monats Ramaḍān 1425 n.H. wird sich am Donnerstag, dem 14. Oktober um 2:48 Uhr morgens Weltzeit ereignen, und an diesem Tag ist eine Sichtung des jungen Mondes von jedem Gebiet der islamischen Welt aus unmöglich, selbst unter Verwendung eines Teleskops. Dagegen ist eine Sichtung des jungen Mondes mit bloßem Auge am Freitag, dem 15. Oktober mit Leichtigkeit von den meisten Staaten der islamischen Welt aus zu erwarten.

Was die Situation des Mondes bei Sonnenuntergang am Donnerstag in einigen der arabischen und islamischen Städte betrifft, so wird in der Hauptstadt Malaysias, Kuala Lumpur, die Sonne um 19:01 Uhr lokaler Zeit untergehen und der Mond um 19:15 Uhr, d.h. der Mond bleibt nur für die Dauer von 14 Minuten nach dem Sonnenuntergang am Himmel anwesend, und das Mondalter im Moment des Sonnenuntergangs wird 8 Stunden und 13 Minuten sein. In der Stadt Makka al-Mukarrama wird die Sonne um 17:57 Uhr lokaler Zeit untergehen und der Mond um 18:15 Uhr, d.h. der Mond verweilt nur für die Dauer von 18 Minuten nach dem Sonnenuntergang, und sein Alter wird zur Zeit des Sonnenuntergangs 12 Stunden und 9 Minuten sein. In der Stadt `Ammān wird die Sonne um 17:11 Uhr lokaler Zeit untergehen und der Mond um 17:26 Uhr, und dies bedeutet, dass der Mond für die Dauer von 16 Minuten nach dem Sonnenuntergang zutage bleibt, und sein Alter zur Zeit des Sonnenuntergangs wird 12 Stunden und 22 Minuten sein. In der Hauptstadt Mauritaniens, Nuakchott, wird die Sonne um 18:42 Uhr lokaler Zeit untergehen und der Mond um 19:07 Uhr, d.h. der Mond verweilt nur für die Dauer von 25 Minuten nach dem Sonnenuntergang, und sein Alter zur Zeit des Sonnenuntergangs wird 15 Stunden und 54 Minuten sein.

Diese Werte sind nicht ausreichend um den jungen Mond am Donnerstag von irgendeinem Gebiet der islamischen Welt aus zu sichten, jener Zustand des Mondes ist noch die Phase der Unsichtbarkeit, er ist bei Sonnenuntergang in allen Gebieten der islamischen Welt noch nicht in die Phase der jungen Mondsichel übergegangen. Es ist wert zu erwähnen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung des jungen Mondes stets größer wird, je mehr wir uns nach Westen begeben. Jenes ist so, weil das Mondalter, seine Verweilzeit, seine Höhe über dem Horizont und das Maß seines Leuchtens zunehmen, je mehr wir uns nach Westen begeben. Dieses bedeutet, dass die Gebiete des arabischen Westens die bevorzugten Gebiete der islamischen Welt sind, um den jungen Mond zu sichten. Und wenn die Sichtung des jungen Mondes am Donnerstag im arabischen Westen nicht möglich ist, so bedeutet dies mit Sicherheit, das sie an jenem Tag von allen Gebieten der islamischen Welt aus nicht möglich ist.

Was den Freitag betrifft, so ist die Sichtung des jungen Mondes nach Sonnenuntergang mit Leichtigkeit möglich von den meisten Staaten der islamischen Welt aus. Weil die Sichtung des jungen Mondes am Donnerstag von jedem Gebiet in der islamischen Welt aus nicht möglich ist, wohingegen seine Sichtung am Freitag von den meisten Gebieten der islamischen Welt aus möglich ist, so sollte der Beginn des Monats Ramaḍān 1425 n.H. am Samstag, dem 16. Oktober sein. Allerdings gibt es einige islamische Staaten, die nicht die Sichtung des jungen Mondes zur Bedingung für den Beginn des Hijriyy-Monats machen, sondern die sich mit [der Bedingung] „Monduntergang nach dem Sonnenuntergang“ begnügen, und in diesen islamischen Staaten wird der Beginn des Monats Ramaḍān am Freitag, dem 15. Oktober sein. Hiermit ruft die Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften die Bevölkerung dazu auf, den jungen Mond des Monats Ramaḍān an den beiden Tagen Donnerstag und Freitag zu suchen, und ihre Ergebnisse an die Union zu senden, weil die Union seit fünf Jahren monatlich die Ergebnisse des Aufsuchens des jungen Mondes veröffentlicht, und zwar im Internet auf der Adresse http://www.jas.org.jo/icop.html.

Übersetzung aus dem Arabischen: (c) Aḥmad Kaufmann

Wann ist das Opferfest (`Īdu l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) 1424 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Dhū-l-ḥijja 1424 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Mittwoch, dem 21. Januar 2004 um 21:06 Uhr UT (d.h. 22:06 Uhr MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird dann der junge Mond erstmals am darauf folgenden Tag in Australien zu sichten sein. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 22. Januar nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB – siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Dhû-l-hijja 1424

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Die Situation stellt sich demnach folgendermaßen dar: Am Mittwoch, dem Tag der Konjunktion, ist eine Sichtung mit Sicherheit nirgendwo auf der Welt möglich. Alle angeblichen Sichtungsmeldungen an diesem Tag sind als unmöglich abzulehnen. Am Donnerstag kann dann der junge Mond erstmals ca. 13-14 Stunden nach der Konjunktion in Australien und Südostasien gesichtet werden. Auch in Arabien wird einige Stunden später eine Sichtung sehr wahrscheinlich möglich sein (übrigens ausnahmsweise mal in Übereinstimmung mit dem Ummu-l-qurā-Kalender). Für Deutschland ist eine Sichtung an diesem Tag dagegen nicht zu erwarten, allerdings sollte bei geeigneten Wetterbedingungen und mit optischen Hilfsmitteln eine Sichtung im Südwesten Europas noch möglich sein, was man auch für Deutschland als gültig ansehen kann.

Die astronomischen Daten weisen somit darauf hin, dass der erste Tag des Monats Dhū-l-ḥijja fast überall auf der Welt voraussichtlich auf Freitag, den 23. Januar 2004 fällt. Der erste Tag des Opferfestes (`Īdu-l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) fällt demnach voraussichtlich auf Sonntag, den 1. Februar 2004.

Weiter geht es über den folgenden Link "Aktuelle Beobachtungsergebnisse":

Aktuelle Beobachtungsergebnisse

In diesem Jahr scheinen wir ein äußerst seltenes Phänomen beobachten zu können: Die meisten Muslime werden das Opferfest (`Īdu-l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) ausnahmsweise mal am selben Kalendertag begehen, und das auch noch am Tag nach dem Verweilen der Pilger in `Arafāt!

Aber im Einzelnen: Vom astronomischen Standpunkt gesehen war dieser Monatsbeginn etwas besonderes, denn er bot die Gelegenheit, einen extrem jungen Mond zu sichten, und zwar möglicherweise bereits weniger als 12 Stunden nach dem Zeitpunkt der Konjunktion. Der aktuelle bestätigte Rekord liegt bei einem Mondalter von 11 Stunden 40 Minuten, aufgestellt durch Mohsen Ghazi Mir Saeed im September 2002 in Iran (Quelle: Sky & Telescope, Ausgabe Februar 2004, S. 102). Eine ähnlich frühe Sichtung wäre diesen Monat in Australien möglich gewesen, aber leider liegen von dort keine Sichtungsmeldungen vor. Auch in Südostasien hat offenbar das Wetter keine Beobachtungen zugelassen.

Stattdessen erfolgte die erste Sichtung der Dhū-l-ḥijja-Mondsichel im Südosten des Iran mit äußerst starken Ferngläsern und unter günstigsten klimatischen Bedingungen. Dieses Beobachtungsgebiet liegt gerade am äußersten Rande des auf der vorhergehenden Seite gezeigten Sichtbarkeitsgebietes und bestätigt somit die Zuverlässigkeit der wissenschaftlichen Vorausberechnung, z.B. über das Yallop-Kriterium. Wenn hier eine Sichtung der Mondsichel nur von erfahrenen Beobachtern mit starken optischen Hilfsmitteln möglich war, kann man leicht erkennen, was davon zu halten ist, wenn ungeübte Beobachter weit außerhalb des Beobachtungsgebietes angeblich die Mondsichel mit bloßem Auge gesehen haben wollen.

Saudi-Arabien richtet sich (wie auch anders?) natürlich wieder nach dem Ummu-l-qurā-Kalender, nach dem der 1. Dhū-l-ḥijja auf den 23. Januar fällt, aber o Wunder, in diesem Fall führt das sogar zum „richtigen“ Ergebnis, denn der junge Mond war nach den wissenschaftlichen Vorausberechnungen tatsächlich am Vorabend dort zu sichten. Obwohl dem ICOP Projekt bisher keine weitere Sichtungsmeldung vorliegt (ICOP Mitglied Anwār Āl Muḥammad konnte wegen Wolken den jungen Mond nicht sichten), ist davon auszugehen, dass natürlich wieder die üblichen Sichtungsmeldungen beim saudischen Justizministerium eingingen, und wer weiß, vielleicht hat einer der notorischen „Möchtegern-Mondsichter“ diesmal wirklich die Mondsichel gesehen…

Von daher gab es die ersten Meldungen einer Sichtung der Dhū-l-ḥijja-Mondsichel mit bloßen Augen aus Algerien, Süd-Afrika und Nigeria, auch in den USA wurde die Mondsichel später gesichtet. Obwohl aus Europa keine Meldungen vorliegen, gab es in Spanien vergleichbare Sichtungsbedingungen wie in Algerien, so dass man davon ausgehen kann, dass dort die Mondsichel auch zu sichten gewesen war. Wendet man das Prinzip des Ikhtilāfu-l-maṭāli` (Verschiedenheit der Horizonte) an, und betrachtet Europa als einen Maṭla` (Sichtungshorizont), so kann man somit auch für Deutschland als ersten Tag des Monats Dhū-l-ḥijja 1424 n.H. Freitag, den 23. Januar 2004 annehmen. Das heißt, der erste Tag des Opferfestes fällt auf Sonntag, den 1. Februar 2004.

Mondsichtung.de freut sich mit allen Muslimen, dass wir diesesmal das Opferfest alle zusammen am selben Tag begehen können, und wünscht allen Besuchern ein gesegnetes Opferfest und viel Taqwā, damit Allāh (t) unser Kurban annehmen möge, über das es heißt:

“Sicher erreicht nicht ihr Fleisch Allāh, und nicht ihr Blut, sondern es erreicht Ihn die Gottesfurcht von euch.“ (22:37, Übertragung nach A.v.Denffer)

Wann ist `Īdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1424 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Šawwāl 1424 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Sonntag, dem 23. November 2003 um 23:00 Uhr UT (d.h. genau um Mitternacht vom 23. zum 24. November MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird dann am Montag, dem 24. November die junge Mondsichel erstmals ca. 14 Stunden nach Neumond im südlichen Indischen Ozean und im südlichen Afrika gesehen werden können, und einige Stunden später im gesamten amerikanischen Doppelkontinent südlich von Kanada. Man erkennt in diesem Fall sehr schön, dass die Nord- und Südhalbkugel der Erde aufgrund der Jahreszeiten und anderer Faktoren stark unterschiedliche Sichtungsbedingungen haben können – diese Dinge sind also nicht ganz so simpel wie es manche „Mondsichtungs-Experten“ gerne darstellen. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 24. November nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB – siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

Sichtbarkeitszone Shawwâl 1424

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Am Montag ist demnach keine Sichtung möglich in ganz Asien, der Türkei oder Europa. In Arabien und Nordafrika dürfte eine Sichtung extrem schwierig (und wenn überhaupt, dann ausschließlich mit stärksten astronomischen Teleskopen), und sogar völlig unmöglich für Beobachter mit bloßem Auge sein, d.h. angebliche Sichtungsmeldungen von Beobachtern mit bloßem Auge aus diesen Gebieten sind wissenschaftlich als unmöglich zurückzuweisen. In diesen Gebieten wird bei geeigneten Wetterbedingungen eine Sichtung mit bloßem Auge erst am darauf folgenden Dienstag, dem 25. November möglich sein.

Die astronomischen Daten ergeben somit eine Zweiteilung für den ersten Tag des `Īdu-l-Fiṭr: Für die westlichen Kontinente fällt der erste Tag des Ramaḍān-Festes auf Dienstag, den 25. November. Für die östlichen Kontinente fällt der erste Tag des Ramaḍān-Festes erst auf Mittwoch, den 26. November. Speziell für Europa ist ebenfalls eine doppelte Aussage zu treffen:

Da der junge Mond erst am Dienstag in Europa zu sehen sein wird, fällt bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung (Ikhtilāfu-l-maṭāli`) der erste Tag des Ramaḍān-Festes auf Mittwoch, den 26. November. Der Ramaḍān hat in diesem Fall 30 Tage, wenn er korrekt begonnen wurde.

Da aber damit gerechnet werden kann, dass der junge Mond bereits am Montagabend in Südafrika gesichtet werden kann, fällt nur bei Anwendung des Prinzips der globalen Sichtung (Ittiḥādu-l-maṭāli`) der erste Tag des Ramaḍān-Festes bereits auf Dienstag, den 25. November. Der Ramaḍān hat in diesem Fall 29 Tage, wenn er korrekt begonnen wurde.

Kurze Erläuterung

Es gibt zwei unterschiedliche Standpunkte unter den Gelehrten, bzw. den Madhāhib, wann die Sichtung der jungen Mondsichel für eine muslimische Gemeinde den Monatswechsel anzeigt: Nach der einen Position (Ikhtilāfu-l-maṭāli`) gilt nur die Sichtung der Mondsichel im jeweiligen Land der Gemeinde, für uns also zum Beispiel innerhalb Deutschlands, oder innerhalb West-Europas. Nach der anderen Position (Ittiḥādu-l-maṭāli`) gilt die erste zuverlässige Sichtung irgendwo auf der Welt zugleich für alle Muslime. Diese Position hat allerdings den Nachteil, dass diese globale Sichtung nur stark zeitversetzt bekannt werden könnte, und man u.U. nicht darauf warten kann. Außerdem gibt es Überlieferungen aus der Zeit des Propheten (sas), dass die Monatsbeginne zwischen Mekka und Medina nicht abgestimmt wurden.

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Was geschah dieses Jahr zum Ramaḍān-Beginn?

Wie bereits im Artikel „Wann beginnt der Ramaḍān 1424n.H.“ dargestellt, war eine den Ramadān-Beginn definierende Sichtung des jungen Mondes auf der ganzen Welt erst am Sonntag, dem 26. Oktober zu erwarten. Wie in jedem Monat waren weltweit die Mitglieder von ICOP bereits am Samstag aktiv, um die Mondsichel aufzusuchen. In Jordanien wurde, wie bereits einige Monate zuvor, durch Mitglieder des offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees ein wissenschaftliches Experiment durchgeführt, bei dem die Mondsichel mit optischen Instrumenten von einem auf 3800 m Höhe fliegenden Flugzeug beobachtet werden sollte. In dieser Höhe ist die Atmosphäre sehr klar und durchsichtig, außerdem gibt es nur sehr wenig Streulicht, das am Erdboden die Beobachtung der sehr dünnen und schwach leuchtenden Mondsichel erschwert. Weder diese Beobachtung vom Flugzeug aus unter idealen Bedingungen (siehe auch den Artikel „Muhammad Odeh bezüglich des Anfang des Ramạdān“), noch irgendeine andere Beobachtung durch die ICOP-Mitglieder ergab für den Samstag eine Sichtung der Mondsichel. Die erste glaubwürdige Sichtungsmeldung traf erst am folgenden Sonntag von Mauritius aus ein, später auch aus weiteren Ländern (Iran, Kuwayt, Kenia, Südafrika, Nigeria, Trinidad und USA). Dieses Ergebnis stand völlig im Einklang mit den wissenschaftlichen Vorausberechnungen.

Dennoch überraschte es wieder kaum, dass noch am Samstag, fast 24 Stunden vor der Sichtung in Mauritius, eine Meldung verbreitet wurde, derzufolge ein Šaykh der al-Azhar-Universität in Asyūt/Ägypten die Mondsichel gesehen haben wollte. Obwohl diese Sichtungsmeldung in völligem Widerspruch zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen stand, und der/die Beobachter wahrscheinlich den Planet Venus beobachtete und für den Hilāl hielt, haben solche Meldungen eine unfassbare Wirkung: Selbst in Jordanien, wo immerhin von einem Flugzeug aus keine Mondsichel beobachtet werden konnte, veranlasste der oberste Richter entgegen der Stellungnahme des offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees noch am Samstagabend eine sofortige Ausrufung des Ramaḍān-Beginns im jordanischen Fernsehen nach dem Eintreffen der angeblichen Sichtungsmeldung aus Ägypten.

In Sa`udi-Arabien geschah in diesem Monat dagegen etwas völlig Unerwartetes, und unter Berücksichtigung der Entscheidungen der letzten Jahre und Jahrzehnte, sogar etwas völlig Unfassbares: Sa`udi-Arabien folgte nicht dem unislamischen Umm al-qurā-Kalender, sondern begann den Monat Ramaḍān offiziell erst am Montag, dem 27. Oktober! Bis heute gibt es keine näheren Erkenntnisse darüber, was diesesmal dort geschehen ist: Wie üblich war davon auszugehen, dass angeblich immer dieselben Personen wie jedes Jahr die Mondsichel dann gesehen haben wollen, wenn gar keine am Himmel war, aber wann der Umm al-qurā-Kalender einen Monatswechsel anzeigt, nämlich fast immer einen Tag zu früh. Dennoch wurden offensichtlich solche Meldungen dieses Jahr nicht berücksichtigt! Haben die internationalen Protestschreiben an die sa`udischen Verantwortlichen endlich Wirkung gezeigt? Haben einflussreiche Persönlichkeiten endlich den Irrtum erkannt und ein Machtwort gesprochen? Und vor allem die wichtigste Frage: War dies nur ein einmaliger Vorfall oder wird Sa`udi-Arabien in Zukunft doch eher wissenschaftlichen Grundlagen und seinen sechs offiziellen Hilāl-Sichtungskomitees folgen, oder doch wieder lieber einigen notorischen, halb-blinden, publicity-süchtigen Wichtigtuern, die vielleicht im Leben noch nie einen echten Hilāl gesehen haben (die aber natürlich `ādil sind!)? Wir werden es bald erfahren.

Immerhin führte diese Entscheidung Sa`udi-Arabiens dazu, dass diesesmal fast alle Muslime weltweit den Ramaḍān korrekt begannen, und am Montag, dem 27. Oktober den ersten Fastentag begingen.

In Deutschland hat sich dagegen ein gewisser Ausschuss erneut aufs Peinlichste bloßgestellt, und sich diesesmal (im Vertrauen auf die sonst übliche sa`udische Fehlentscheidung?) bis auf die Knochen blamiert. Der sogenannte „DIWAN“, dessen Mitglieder offenbar außer ihrer leitenden Funktion in irgendwelchen islamischen Verbänden keine erkennbare Qualifikation (islamisch und astronomisch) zur Festlegung des islamischen Monatswechsels besitzen, traf sich wieder im warmen Stübchen, und rief am Samstagabend zusammen mit der IGMG den Beginn des Ramaḍān aus, „entsprechend ihrer Berechnungen und Regeln“. Nur leider hat diesesmal der „große Bruder“ anders entschieden wie sonst. Und plötzlich standen der sogenannte „DIWAN“ und die IGMG, zusammen mit Ägypten, Jordanien und dem Sudan auf der ganzen Welt ziemlich alleine da! Nur gut, dass man sich auf die „Berechnungen und Regeln“ des sogenannten „DIWAN“ verlassen kann, der ganze Rest der Welt muss ja bekloppt sein… Man möchte sich an den Kopf greifen! Was sollen denn das für „Berechnungen“ sein? Sogar auf der ZMD-Webseite war zuvor der Ramaḍān-Beginn für Montag angekündigt gewesen, das wurde dann aber schnell „korrigiert“. Werden die ominösen „Regeln“ des sogenannten "DIWAN" also je nach Bedarf umgeworfen und neu definiert? Wem wollte man sich da vorauseilend und unterwürfig anbiedern? Warum faselt man etwas von absurden „Berechnungen“? Warum sagt man nicht einfach: „Wir folgen mit unserer Entscheidung der Entscheidung von XY (da wir selbst keine Ahnung haben, aber das möchten wir ja nicht unbedingt laut sagen)“? Es ist nicht zu fassen, was für eine Verantwortung für den falschen Fastenbeginn vieler ahnungsloser Muslime in Deutschland dieser sogenannte „DIWAN“ bedenkenlos auf sich lädt. Allāh (t) wird zu Seiner Zeit darüber richten, und dann möchte man nicht in deren Haut stecken. Man kann nur hoffen, dass alle Muslime in Deutschland möglichst bald erkennen, mit welchen verantwortungslosen Dilettanten sie es da zu tun haben.

Vorsicht ist besser als Nachsicht

Man muss kein Hellseher sein, um Fehlentscheidungen vorherzusehen. Wenn man das Vorgehensmuster der Entscheidungsfindung - wie komplex auch die Entscheidung sein mag - kennt, so kann man auch irrationale Schlussfolgerungen vorkonstruieren. Auch der DIWAN kommt häufig zu Entscheidungen, die unseren Erachtens aus wissenschaftlicher (islamisch und astronomisch) Sicht nicht vertretbar sind. Exemplarisch sei hier der Fall vom Ramadân 1424 n.H. aufgeführt:

Bruder Ahmad verdeutlichte in seiner Stellungname zum Anfang des Ramadân 1424 deutlich und zweifelsfrei aus islamischer und astronomischer Perspektive, dass der Monat Ramadân 1424 mit dem Sonnenuntergang am 26. Oktober 03 anfängt und dass am 27. Oktober zum ersten mal gefastet wird. Ein anderer Tag kommt nicht in Frage!!!

Der DIWAN hat auf islam.de angekündigt, sich am "Samstag (25.Oktober) zusammenfinden, um bekanntzugeben, ob eine Sichtung des Neumondes am Samstag erfolgte". Nach langjähriger Erfahrung mit dem DIWAN ist es in einem gewissen Maße möglich, den Weg der Entscheidungsfindung des Ausschusses zu skizzieren. Folgende Tatsachen spielen bei der Entscheidungsfindung zum Ramadân Anfang eine große Rolle:

  • Leider zum wiederholten Male wird sich der DIWAN am falschen Tag zur Mondsichtung treffen. Der Grund liegt einfach darin, dass das Wissen über den Anfang des Monats Ša`bân 1424 falsch ist. Man wird fälschlicher Weise am 28. Ša`bân den Hilal suchen, obwohl der Mond erst am 29. und 30. gesehen werden kann und nie am 28. (siehe Ša`bân Mond). Diese Tatsache ist eine optimale Voraussetzung, um auf eine falsche Entscheidung zu kommen.
  • Saudi Arabien benutzt den Ummu-l-qurâ Kalender (siehe Stellungname zum Anfang des Ramadân 1424). Auf der Internetseite des Computer and Electronics Research Institute kann der Ummu-l-qurâ Kalender bewundert werden, wo man auch leicht feststellen kann, dass der 1. Ramadân - laut Kalender - auf den 26. Oktober fällt! Saudi Arabien wird höchstwahrscheinlich erfahrungsgemäß diesem Kalender folgen.
  • Ein Kriterium, das vereinzelt, wie im Ummu-l-qurâ Kalender, Anwendung findet, ist der Vergleich der Untergänge des Mondes und der Sonne. Dieses Vorgehen ist aus islamischer Perpektive nicht vertretbar. Geht die Sonne eher als der Mond unter, so fängt der neue Monat an und im anderen Fall (Mond geht eher unter) hält der aktuelle Monat an.

Fazit: Wird in Saudi Arabien am Abend des 25. Oktobers der 1. Ramadân ausgerufen (siehe Punkt 1 und 2), so wird der DIWAN dieser Bekanntmachung folgen und als Argument für die Sichtung des Mondes keinen Zeugen, sondern den etwa siebenminütigen späteren Untergang des Mondes nach der Sonne nennen (siehe Punkt 3).

Allen Muslimen sei Vorsicht geboten, denn die Nachsicht ist umso bitterer..

Ich wünsche allen Muslimen einen segensreichen Ramadân.

Wann beginnt der Ramadân 1424 n.H.?

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1424 n.H.

Der geozentrische Neumond tritt ein am Samstag, dem 25. Oktober 2003 um 12:51 Uhr UT (d.h. 14:51 Uhr MESZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen wird an diesem Tag von keinem Gebiet der Erde aus die junge Mondsichel gesehen werden können, abgesehen vielleicht von einigen pazifischen Inseln, und dort frühestens ca. 14 Stunden nach Neumond. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 25. Oktober nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

ramadan 1424 (Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich)

Am darauf folgenden Sonntag, dem 26. Oktober kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann.

Ramadan 1424

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)

Die astronomischen Daten weisen somit darauf hin, dass der Monat Ramaḍān 1424 n.H. überall auf der Welt mit Sonnenuntergang des 26. Oktober beginnen wird.

2. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien

In Sa`ūdi-Arabien ist in diesem Jahr wie in den vergangenen Jahren davon auszugehen, dass dort der Ramaḍān wieder einen Tag zu früh ausgerufen wird. Dieser jährlichen Fehlentscheidung liegt der dort verwendete Ummu-l-qurā Kalender und die ebenso unverfrorene wie beharrliche Missachtung der Šarī`a zugrunde. Der Ummu-l-qurā Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramaḍān, Šawwāl und Dhū-l-Hijja ist nach dem islamischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt.

Genau genommen ist es sogar unzulässig, die bekannten islamischen Monatsnamen für einen Kalender zu benutzen, der nicht auf den islamischen Kalenderregeln basiert! In der Praxis verleitet dieser Kalender deshalb auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Das sa`ūdische Justizministerium erkennt dann solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit regelmäßig an, wohingegen die gleichzeitigen Nicht-Sichtungen durch die sechs offiziellen(!) Hilāl-Sichtungskomitees in sechs verschiedenen Regionen Sa`ūdi-Arabiens ignoriert werden.

Da immer noch viele islamische Organisationen ebenso willfährig wie ignorant die sa`ūdischen Fehlentscheidungen übernehmen, werden immer wieder Millionen und Aber-Millionen Muslime dazu gebracht, ihre religiösen Pflichten am falschen Tag zu verrichten (das gleiche gilt genauso auch für die Festtage).

Wann beginnt der Ramadân 1424 n.H.?

Qur'ān und Sunna weisen uns an, die Gesetze Allāhs (t) zu erkennen und sie zu nutzen. Der Monat Ramaḍān beginnt, wenn der Hilāl gesichtet wurde. Diese Sichtung darf aber den astronomischen Berechnungen nicht widersprechen, denn diese sind auch nur ein Erkennen und Nutzen der Gesetze Allāhs (t). Es genügt auch NICHT, "einfach nur dem sa`ūdischen Datum zu folgen", denn ein solches Vorgehen hat absolut keine Grundlage in der Šarī`a, um so mehr, wenn es klar erkennbar falsch ist und auf menschlichen Fehlentscheidungen beruht. Das Anstreben einer "Einheit der Umma GEGEN die Gesetze der Šarī`a" ist nicht akzeptabel. Allāh (t) und sein Prophet (sas) haben uns genau gesagt, wie und wann wir den Ramaḍān zu beginnen haben: Nach der Šarī`a ist das Sichten des Hilāls eine Pflicht für die muslimischen Gemeinden; dagegen findet das sa`ūdische Justizministerium, der Ummu-l-qurā Kalender oder die Zusammenkunft von Ausschüssen im warmen Stübchen, um ein wenig arabisches Fernsehen zu schauen, leider keine Erwähnung.

Hiermit seien also alle Muslime aufgefordert, den Hilāl am Samstagabend, dem 25.10.2003 und am Sonntagabend, dem 26.10. 2003 zu suchen. Bei geeignetem Wetter wird die Sichtung der jungen Mondsichel in šā'a-Llāh aber erst am Sonntag, dem 26.10.2003 möglich sein, so dass wir alle gemeinsam am Montag, dem 27.10.2003 das Fasten im Ramaḍān beginnen können.

Alle angeblichen Sichtungen in Europa am 25.10. sind vom wissenschaftlichen Standpunkt als UNMÖGLICH zurückzuweisen, und ebenso ist daher ein Ausrufen des Ramaḍān zum 26.10. (wie es leider schon auf vielen Webseiten steht) als FALSCH anzusehen! Wer am Sonntag, dem 26.10. fastet, hat nicht im Ramaḍān gefastet, sondern am letzten Tag des Monats Ša`bān. Außerdem wird durch den falschen Beginn des Ramaḍān die segensreiche Laylatu-l-qadr an den falschen Tagen gesucht und dadurch versäumt. Allāh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren falsch informieren und dadurch vom klaren Weg des Islam abbringen! Hier sei noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:

Der Ramaḍān 1424 n.H. beginnt weltweit bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung in šā'a-Llāh mit Sonnenuntergang des 26. Oktober 2003, zum ersten Mal gefastet wird am Montag, dem 27. Oktober 2003, wa-Llāhu a`lam.

Liebe Geschwister im Islam, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Ramaḍān, möge Allāh (t) unser Fasten annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salāmu `alaykum, euer Bruder

Aḥmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/, http://www.moonsighting.com und viele weitere Links auf diesen Seiten!

Konstruktive Kommentare oder Meldungen von positiven oder negativen Sichtungsergebnissen an den genannten Tagen sind willkommen.