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Islam

`Îdu l-fitr 1423 n.H. fällt auf den 6. Dezember

1. Die astronomischen Gegebenheiten zum Ende des Ramadân 1423 n.H.

Der geozentrische Neumond wird in šâ'a-Llâh am 4. Dezember 2002 um 7:35 Uhr UT (d.h. 8:35 Uhr MEZ) entstehen. Zu dieser Zeit wird übrigens im südlichen Afrika eine totale Sonnenfinsternis zu beobachten sein.

Im weiteren Verlauf dieses Tages kann nach exakten astronomischen Berechnungen (vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 4. Dezember nach dem Yallop Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - http://www.starlight.demon.co.uk/mooncalc/) davon ausgegangen werden, dass der Hilâl von praktisch keinem Land der Erde aus gesichtet werden kann. Ausnahme davon können frühestens ca. 18-20 Stunden später einige pazifische Inseln sein, was keine Bedeutung für die weiter östlich gelegenen Länder hat.

Am darauf folgenden Tag, bei Sonnenuntergang des 5. Dezember 2002, wird der Šawwâl-Hilâl dann in šâ’a-Llâh bei geeigneten Wetterbedingungen von allen Ländern der Erde aus gesehen werden können.

Der Ramadân 1423 n.H. endet somit für alle Muslime mit Sonnenuntergang am 5. Dezember 2002 n.J. und das Fest des Fastenbrechens (`Îdu-l-fitr, Seker Bayrami) fällt auf den 6. Dezember 2002, wa-Llâhu a`lam.

Der 5. Dezember entspricht dem 29. Ramadân, wenn der Fastenmonat am 7. November begonnen wurde, und dem 30. Ramadân, wenn bereits am 6. November gefastet wurde. Durch die weltweite Möglichkeit einer erstmaligen Sichtung des Hilâls am 5. Dezember besteht somit für alle Muslime in der Welt die Gelegenheit, das Fest des Fastenbrechens (`Îdu-l-fitr) gemeinsam am 6. Dezember zu begehen.

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(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilâl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilâl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilâl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilâls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilâls während der vergangenen 140 Jahre.)

2. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien

In Sa`ûdi-Arabien ist leider wie üblich wieder davon auszugehen, dass dort das Fest einen Tag zu früh ausgerufen wird. Dieser jährlichen Fehlentscheidung liegt der dort verwendete Ummu-l-qurâ Kalender und die ebenso unverfrorene wie beharrliche Missachtung der Šarî`a zugrunde.

Der Ummu-l-qurâ Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramadân, Šawwâl und Dhû-l-Hijja ist nach dem islâmischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt.

In der Praxis verleitet dieser Kalender aber auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Das sa`ûdische Justizministerium erkennt dann solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit regelmäßig an, wodurch Millionen und Aber-Millionen Muslime ihre religiösen Pflichten am falschen Tag verrichten.

3. Zusammenfassung

Alle angeblichen Sichtungen in Asien, Arabien, Afrika, Europa und Nordamerika am 4.12. sind als UNMÖGLICH zurückzuweisen, und ebenso ist daher ein Ausrufen des Festes des Fastenbrechens (`Îdu-l-fitr) zum 5.12. als ABSOLUT FALSCH anzusehen! Am 5. Dezember muss noch gefastet werden! Allâh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren fehlleiten! Alle, die einer solchen Falschinformation folgen und bereits am 5.12. das Fasten beenden, haben an einem Tag des heiligen Monats Ramadân nicht gefastet und haben diesen Tag nachzuholen!

Hier sei daher noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:

Der Ramadân 1423 n.H. endet für alle Muslime mit Sonnenuntergang des 5. Dezember 2002 n.J. und das Fest des Fastenbrechens (`Îdu-l-fitr, Seker Bayrami) fällt auf den 6. Dezember 2002, wa-Llâhu a`lam.

Liebe Geschwister im Islâm, ich wünsche Euch allen ein gesegnetes Fest des Fastenbrechens, möge Allâh (t) unser Fasten im Ramadân annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salâmu `alaykum, euer Bruder

Ahmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

Anmerkungen zur Erklärung des sogenannten DIWAN

Unzweifelhaft sind die Angaben zum Eintritt des Neumondes korrekt, ebenso die Einschätzung der Nicht-Sichtbarkeit des Hilâls am 4.11. in Makka al-Mukarrama. Dann folgen aber leider in keiner Weise belegte Behauptungen:

Denn Dienstag, der 5. November ist nicht der „Vollendende“ des Monats Ša`bân, da der Monat Ša`bân nach der Šarî`a (auch in Makka al-Mukarrama!) erst am 8. Oktober begann. Am Abend des 6. Oktober gab es nur eine teleskopische Sichtung in den USA durch einen Nicht-Muslim, die islamisch nicht relevant ist. Erste gültige Sichtungen des Hilâls gab es erst am 7. Oktober, siehe dazu auch www.jas.org.jo/sha23.html. Der in Sa`udi-Arabien verwendete zivile Ummu-l-qurâ Kalender hat zur Bestimmung von islamischen Daten keinerlei Relevanz.

Am 5. November wird auch die Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama keinesfalls „sehr deutlich“ sein, da dies an jenem Ort in šâ’a-Llâh nur mit optischen Hilfsmitteln möglich sein wird, d.h. mit starken Ferngläsern oder Teleskopen, die bereits vorab auf die exakte Position des Hilâls am Himmel ausgerichtet sind. Eine spontane Sichtung mit bloßen Augen ist dort jedoch nicht zu erwarten. Dies ist keine Behauptung, sondern durch astronomische Berechnungen zu belegen, siehe dazu auch hier .

Und ganz davon abgesehen, spielt nach der Šarî`a die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer spezifischen Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama sowieso keine Rolle für die Muslime in Deutschland, denn nach der Sunna sind die Muslime aufgefordert, den Hilâl aktiv zu sichten: „Wenn ihr ihn (den jungen Mond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhâriyy, 1900) Der Hilâl ist danach lokal zu sichten, ein Einholen von Sichtungsergebnissen aus fernen Weltgegenden kann nicht als Ersatz für eine lokale Sichtung verwendet werden! Ich wünsche dem sogenannten DIWAN jedenfalls viel Erfolg bei der Sichtung des Hilâls in den Räumen der IGMG am 4. November.

Zuletzt möchte ich noch mein Befremden darüber zum Ausdruck bringen, dass der sogenannte DIWAN seine Erklärungen für Deutschland in arabischer Sprache verfasst, und es nicht mal für notwendig erachtet, diese für jeden leicht zugänglich auf der Internetseite des ZMD zu veröffentlichen. Schlüsse daraus mag jeder selbst ziehen.

Wa-l-salâm, Euer Bruder

Ahmad Kaufmann

9_kadiry_zmd_9_1423 Bismi-Llâhi-l-rahmâni-l-rahîm

Zentralrat der Muslime in Deutschland Deutscher Islam-Wissenschaftlicher Ausschuss der Neumonde

Donnerstag, der 26. Rajab 1423 n.H. und 10. Oktober 2002 n.J.

Ramadân-Hilâl des Jahres 1423 n.H.

1. Zuverlässige astronomischen Berechnungen bestätigten, dass der Neumond des Monats Ramadân des Jahres 1423 n.H. eintritt um 20 Uhr 35 UT (GMT) am Montagabend, dem 4. Tišrîn al-awwal / November 2002 n.J., entsprechend 23 Uhr 35 lokaler Ortszeit in Makka al-Mukarrama.

2. In Makka al-Mukarrama geht die Sonne um 17 Uhr 42 des oben erwähnten Montagabends unter, daraus geht hervor, dass der Neumond nach dem Sonnenuntergang in Makka al-Mukarrama eintritt.

3. Aufbauend auf dem obigen ist die Sichtung des Hilâls in der Stadt Makka al-Mukarrama und den Städten, die östlich oder westlich davon liegen, nicht möglich am Montagabend, dem 4.11.2002 n.J. und der Dienstag ist der „Vollendende“ des Monats Ša`bân 1423 n.H.

4. Die Sichtung des Hilâls ist sehr deutlich nach Sonnenuntergang am Dienstag, dem 5.11.2002 n.J. in der Stadt Makka al-Mukarrama und in den Städten, die östlich und westlich davon liegen.

Aufbauend auf diesem wird der 1. Ramadân des Jahres 1423 n.H. in šâ’a-Llâh Mittwoch, dem 6.11.2002 n.J. entsprechen.

5. Der Ausschuss trifft sich um 16 Uhr 00 nachmittags am Montag, dem 4.11.2002 n.J. im Zentrum der IGMG unter der Adresse 50171 Kerpen, Boschstr. 61 und es besteht die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme über die Nummern 02237/656460 oder 0172/5312241, oder des Nachlesens im Internet www.islam.de, um sich über die Entscheidung des Ausschusses zu informieren betreffs des Eintretens des edlen Monats.

Vorsitzender des Ausschusses

Prof. Dr. Muhammad al-Hawâriyy

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Übersetzung aus dem Arabischen:

© Gerhard Ahmad Kaufmann – Mörlenbach – Ša`bân 1423 n.H. – Oktober 2002 n.J.

Stellungnahme zum Ramadân 1423

al-Salâmu `alaykum, liebe Geschwister im Islâm.

Aus Anlass des Nahens des gesegneten Monats Ramadân möchte ich Euch gerne auf Folgendes hinweisen und bitte um ERNSTHAFTE Beachtung:

1. Die Aussagen in Qur'ân und Sunna zur Zeitrechnung:

"Die Sonne und der Mond, gemäß Berechnung," (al-Rahmân, 55:5)

"Er ist es, der die Sonne als erhellendes Licht gemacht hat und den Mond als Leuchte, und Er hat für ihn Stationen bemessen, damit ihr die Zahl der Jahre kennt und die Berechnung. ..." (Yûnus, 10:5)

"..., und Er hat die Nacht zur Ruhe gemacht und die Sonne und den Mond als Berechnungsmaß, dies ist das Bemessen des Mächtigen, des Wissenden." (al-An`âm, 6:96)

"Sie fragen dich nach den Neumonden. Sag: Es sind festgesetzte Zeiten für die Menschen und die Wallfahrt, ..." (al-Baqara, 2:189) Anmerkung: Mit "den Neumonden" (al-Ahilla, Plural von Hilâl) ist hier der junge Mond bei seiner ersten Sichtbarkeit nach der Konjunktion gemeint.

Diese Verse aus dem edlen Qur'ân (deutsche Übertragung nach A.v.Denffer) zeigen neben anderen, dass Allâh (t) die Sonne und den Mond festen Gesetzen unterworfen hat, und die Menschen anweist, sie als Maßstäbe für die Zeitrechnung zu benutzen. Was die Bestimmung der Monatsanfänge, insbesondere des heiligen Monats Ramadân anbelangt, gibt es auch noch praktische Anweisungen aus der Sunna unseres Propheten (sas), z.B.:

Ibn `Umar (ra) berichtete, dass er den Gesandten Allâhs (sas) folgendes sagen hörte: "Wenn ihr ihn (den jungen Mond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhâriyy, 1900)

`Abdullâh bin `Umar (ra) berichtete, dass der Gesandte Allâhs (sas) sagte: "Der (Mond-)Monat hat 29 Nächte, so beginnt das Fasten nicht, bis ihr ihn (den jungen Mond) gesichtet habt. Und wenn die Sichtung nicht möglich ist, so vollendet die Zahl 30 Tage." (Bukhâriyy, 1907)

Diese Ahâdîth verdeutlichen die Wichtigkeit der aktuellen Sichtung des Hilâls. Astronomische Berechnungen können nach diesen Ahâdîth nicht die Sichtung des Hilâls ersetzen. Die Astronomie als exakte Naturwissenschaft, die die Gesetze Allâhs (t) erkennt und nutzt, kann aber dazu verwendet werden, die Unmöglichkeit einer Sichtung des Hilâls zu einem bestimmten Zeitpunkt zu beweisen!

Außerdem wird hier ein Einholen von Sichtungsergebnissen aus fernen Weltgegenden nicht als Ersatz für die lokale Sichtung eingeräumt!

2. Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Ramadân 1423 n.H.

Der geozentrische Neumond wird in shâ'a-Llâh am 4. November 2002 um 20:35 Uhr UT (d.h. 21:35 Uhr MEZ) entstehen. Zu diesem Zeitpunkt ist in der östlichen Hemisphäre (Asien, Europa, Afrika) die Sonne bereits untergegangen und der junge Mond kann daher unmöglich gesehen werden.

Am darauf folgenden Tag, dem 5. November kann nach exakten astronomischen Berechnungen (vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 5. November nach dem Yallop Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - http://www.starlight.demon.co.uk/mooncalc/) erwartet werden, dass der Hilâl unter günstigen atmosphärischen Bedingungen in Afrika und dann mit großer Wahrscheinlichkeit in Amerika gesichtet werden kann. In ganz Europa ist an diesem Tag eine Sichtung praktisch ausgeschlossen, auf der arabischen Halbinsel ist eine Sichtung günstigstenfalls mit optischen Hilfsmitteln (starke Ferngläser oder Teleskope, die bereits auf die exakte Position des Hilâls ausgerichtet sind) möglich. Eine spontane Sichtung durch Laien mit bloßen Augen ist von dort praktisch ausgeschlossen.

Über die Gültigkeit einer Sichtung des Hilâls mit Teleskopen gibt es ablehnende Meinungen unter den Gelehrten, die damit argumentieren, dass zu Zeiten des Propheten Muhammad (sas) auch keine optischen Hilfsmittel zur Verfügung standen, und dass dem "gewöhnlichen" Muslim keine Bürde (takalluf) bei seinen Pflichten auferlegt werden soll.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilâl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilâl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilâl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D: kein Sichten des Hilâls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilâls während der vergangenen 140 Jahre.)

Eine Sichtung des Hilâls mit bloßem Auge wird somit in Afrika und in der westlichen Hemisphäre (Amerika) frühestens für den Abend des 5. November 2002 erwartet. In Asien und Europa wird eine Sichtung des Hilâls mit bloßem Auge frühestens für den Abend des 6. November 2002 erwartet (an diesem Tag wird auch der 30. Tag des Monats Ša`bân vollendet sein, der am 8. Oktober begann, siehe http://www.jas.org.jo/sha23.html). Die oben erwähnten Ahâdîth weisen die Muslime an, lokale Sichtungen des Hilâls vorzunehmen, Nachrichten über Sichtungen in weit entfernten Weltgegenden sind nicht als Ersatz dafür vorgesehen!

Der Ramadân 1423 n.H. beginnt daher in Europa bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung mit Sonnenuntergang des 6. November 2002, zum ersten Mal gefastet wird am Donnerstag, dem 7. November 2002, wa-Llâhu a`lam.

3. Die Situation in Sa`ûdi-Arabien

In Sa`ûdi-Arabien ist in diesem Jahr wie in den vergangenen Jahren davon auszugehen, dass dort der Ramadân einen oder sogar zwei Tage zu früh ausgerufen wird. Dieser jährlichen Fehlentscheidung liegt der dort verwendete Ummu-l-qurâ Kalender und die ebenso unverfrorene wie beharrliche Missachtung der Šarî`a zugrunde. Der Ummu-l-qurâ Kalender ist ein von der Mondsichtung unabhängiger Kalender. Er ist nach bestimmten mathematisch-astronomischen Regeln vorausberechnet, die nicht auf der Sichtung des Mondes basieren. Dieser Kalender ist eigentlich nur für ZIVILE Zwecke, z.B. die Festlegung von Schulferien oder ähnliches, bestimmt. Eine Verwendung zur Bestimmung der Monatsumbrüche für Monate wie Ramadân, Šawwâl und Dhû-l-Hijja ist nach dem islâmischen Recht nicht akzeptabel, da es dafür die aktuelle Mondsichtung verlangt. In der Praxis verleitet dieser Kalender aber auch immer wieder ahnungslose Menschen dazu, den Mond am falschen Tag zu suchen und irgendetwas anderes am Himmel oder in ihrer Einbildung dafür zu halten, da sie meinen, dass der Mond laut Kalender ja "da sein" müsste. Das sa`ûdische Justizministerium erkennt dann solche nachweislich falschen Sichtungen ohne wissenschaftliche Überprüfung ihrer Glaubwürdigkeit regelmäßig an, wodurch Millionen und Aber-Millionen Muslime ihre religiösen Pflichten am falschen Tag verrichten (das gleiche gilt genauso auch für die Festtage).

4. Fazit

Qur'ân und Sunna weisen uns an, die Gesetze Allâhs (t) zu erkennen und sie zu nutzen. Der Monat Ramadân beginnt, wenn der Hilâl gesichtet wurde. Diese Sichtung darf aber den astronomischen Berechnungen nicht widersprechen, denn diese sind nur ein Erkennen und Nutzen der Gesetze Allâhs (t). Es genügt auch NICHT, "einfach nur dem sa`ûdischen Datum zu folgen", denn ein solches Vorgehen hat absolut keine Grundlage in der Šarî`a, um so mehr, wenn es klar erkennbar falsch ist und auf menschlichen Fehlentscheidungen beruht. Allâh (t) und sein Prophet (sas) haben uns genau gesagt, wie und wann wir den Ramadân zu beginnen haben: Nach der Šarî`a ist das Sichten des Hilâls eine Pflicht für die muslimischen Gemeinden; dagegen finden das sa`ûdische Justizministerium, der Ummu-l-qurâ Kalender oder die Zusammenkunft von Ausschüssen im warmen Stübchen, um ein wenig arabisches Fernsehen zu schauen, leider keine Erwähnung.

Ich möchte daher die angeschriebenen Organisationen und alle Muslime auffordern, den Hilâl am Mittwochabend, dem 6.11.2002 zu suchen. Bei geeignetem Wetter wird die Sichtung der jungen Mondsichel in shâ'a-Llâh dann recht leicht fallen, so dass wir alle gemeinsam am Donnerstag, dem 7.11.2002 den gesegneten Monat Ramadân beginnen können.

Alle angeblichen Sichtungen in Europa am 5.11. sind als UNMÖGLICH zurückzuweisen, und ebenso ist daher ein Ausrufen des Ramadâns zum 6.11. (wie es leider schon auf vielen Webseiten steht) als FALSCH anzusehen! Allâh (t) wird diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die wider besseres Wissen Tausende und Millionen Muslime beharrlich und seit Jahren fehlleiten! Hier sei noch einmal das Statement von oben wiedergegeben:

Der Ramadân 1423 n.H. beginnt in Europa bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung mit Sonnenuntergang des 6. November 2002, zum ersten Mal gefastet wird am Donnerstag, dem 7. November 2002, wa-Llâhu a`lam.

Liebe Geschwister im Islâm, ich wünsche Euch allen einen gesegneten Ramadân, möge Allâh (t) unser Fasten annehmen und uns Seine Belohnung dafür gewähren. Al-salâmu `alaykum, euer Bruder

Ahmad Kaufmann - Mörlenbach - Deutschland

Mitglied von ICOP (Islamic Crescents' Observation Project der Jordanian Astronomical Society)

Für weitere Informationen zu diesem Thema siehe bitte auch folgende Links: http://www.jas.org.jo/icop.html, http://www.mondsichtung.de/, http://www.moonsighting.com und viele weitere Links auf diesen Seiten!

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Anmerkung: Diese Mail wurde am 20.10.02 an diverse islamische Organisationen (u.a. ZMD, HDI, MJ, IRH, Islamrat, Muslimliga, VIKZ, IGMG, Muslime Helfen, D.I.A., Mannheimer Muslime) und Online-Dienste (u.a. Muslim-Markt, Musliminfo, Amana-Online, Dunia, Teblig) versendet. Wenn ich übrigens ein paar Wichtige vergessen haben sollte, bin ich für weitere Vorschläge dankbar.

Und da ich leider aus Erfahrung davon ausgehe, dass die meisten dieser Organisationen diese Information totschweigen werden, wollte ich allen Interessierten diese Info nicht vorenthalten. Weiterleiten erwünscht!

Wa-l-salâm

Ahmad

Aḥādīṯ und Mond

Die folgenden Zusammenstellungen bieten eine umfassende (wenn auch sicher nicht vollständige) Auswahl aus dem Fundus von Aḥādīṯ, die sich im engeren oder weiteren Sinne mit dem Thema der Sichtung der neuen Mondsichel oder des Mondes befassen. Sie geben einen Überblick sowohl über den Stellenwert, den die Mondsichtung für die frühe islamische Gemeinde hatte, als auch über die Riten und praktischen Verhaltensweisen, die damit verbunden waren.

Leider ist heute die Wichtigkeit der praktizierten Mondsichtung fast völlig aus dem Blickwinkel der Muslime verschwunden, die meisten haben nicht die geringste Vorstellung davon, wie eine Sichtung des Hilāls erfolgt und man verlässt sich lieber auf mehr oder weniger korrekt vorausberechnete Kalender. Die größte Perversion entsteht, wenn diejenigen, die die islamische Tradition der Mondsichtung gewissenhaft befolgen, beleidigt werden, weil ihre Beobachtungen die Fehlerhaftigkeit der vorausberechneten Kalender aufzeigen.

Vielleicht sollte sich mancher mehr auf die Sunna des Propheten (s) besinnen, als Anregung dazu mögen die Zitate aus den folgenden Ḥadīṯ-Sammlungen dienen:

Ṣaḥīḥ al-Buḫāriyy

Ṣaḥīḥ Muslim

al-Muwaṭṭaʾ Imām Mālik

Ǧāmiʿ al-Tirmiḏiyy

Sunan Ibn Māǧah

Sunan al-Nasāʾiyy

Sunan Abū Dāwud

Riyāḍu l-ṣāliḥīn

Die Aḥādīṯ wurden nach den Verzeichnissen auf der Webseite muflihûn.com zusammengestellt. Alle Aḥādīṯ wurden von mir sorgfältig jeweils direkt vom arabischen Original ins Deutsche übertragen. Die Überliefererkette (Isnād) wurde dabei jeweils gekürzt, indem nur der früheste namentlich aufgeführte Überlieferer aus der Kette genannt wird. Für jeden Ḥadīṯ ist auch die Klassifikation angegeben, "k.A." bedeutet "keine Angabe".

Ahmad Kaufmann

Mondsichtung im Islam

Die Wissenschaft zur Bestimmung der Zeit

Es gibt zwei Arten von Zeitbestimmung, die für den Muslim relevant sind: Die Zeitrechnung nach der Sonne und die nach der Mondsichtung. In beiden Arten der Zeitrechnung findet der Islam Interesse und Anwendung. Die Sonne bestimmt z.B. die fünf Tageszeiten, wonach die Muslime das Gebet verrichten. Der Mond (hilâl) bestimmt z.B. den Fastenmonat Ramadân, wo alle Muslime fasten. „Er lässt den Tag anbrechen; und Er machte die Nacht zur Ruhe und Sonne und Mond zur Berechnung. Das ist die Anordnung des Allmächtigen, des Allwissenden.“ (6:96) „ Er ist es, Der die Sonne zur Leuchte und den Mond zu einem Schimmer machte und ihm Stationen bestimmte, auf dass ihr die Anzahl der Jahre und die Berechnung kennen möchtet. Allâh hat dies nicht anders denn in Weisheit geschaffen. Er legt die Zeichen einem Volke dar, das Wissen besitzt.“ (5:10)

Der Sonnenuntergang, der Sonnenaufgang, der Winkel der Sonne zu einem Punkt auf der Erde, so dass der Schatten des Menschen doppelt so lang als die tatsächliche Größe der Person wird (Kriterium für `Asr-Gebet) unterliegen der Natürlichkeit des Zusammenspiels der Sonne und der Erde. Wir werden aber in diesem Text nur die Mondsichtung vertiefen, da dieses Thema „freundlicher“ – im Sinne der Nicht-Mathematiker – und heikler als die Zeitrechnung nach der Sonne ist. In der zweiten Ausgabe der KAABA wurde dieses Thema von mir behandelt und ist meiner Meinung nach mir ungelungen. Um Allâhs Willen, es steht nichts Falsches drin, sondern man kann ihn modifizieren und erweitern (der Text ist türkisch).

Islam und Astronomie

Der Qur'ân beinhaltet viele Wissenschaften, unter anderem Geologie, das Reich der Tiere und Pflanzen, menschliche Fortpflanzung und Astronomie. Der Islam ist eine Religion, die die Menschen zur Wissenschaft auffordert. Der heilige Qur'ân spricht mit vielen Versen den „denkenden“ Menschen an. „In der Schöpfung der Himmel und der Erde und im Wechsel von Nacht und Tag und in den Schiffen, die das Meer befahren mit dem, was den Menschen nützt, und in dem Wasser das Allâh niedersendet vom Himmel, womit Er die Erde belebt nach ihrem Tode und darauf verstreut allerlei Getier, und im Wechsel der Winde und der Wolken, die dienen müssen zwischen Himmel und Erde, sind fürwahr Zeichen für solche, die verstehen.“ (2:164) „Und Wir schufen die Himmel und die Erde, und was zwischen beiden ist, nicht im Spiel. Wir erschufen sie allein in Weisheit, jedoch die meisten von ihnen verstehen es nicht.“ (44:38-39) Für einen besseren Verständnis des Qur'âns erfordert er auch die Verständnis von Wissenschaft. Es ist nicht die Aufgabe des Qur'âns dem Menschen Wissenschaften beizubringen oder zu erklären, sondern er soll sie zum Nachdenken über die Erschaffung und Allmacht und Größe Allâhs bringen.

Astronomie ist eine der Naturwissenschaften, die der Muslim betreiben muss, um gewisse Verse zu verstehen. Allâh sagt: "Die Sonne und der Mond bewegen sich nach bestimmten Regeln." (55:05) „...Und (Er erschuf) die Sonne und den Mond und die Sterne, Seinem Gesetz dienstbar. Wahrlich, Sein ist die Schöpfung und das Gesetz! Segensreich ist Allâh, der Herr der Welten.“ (7:54) Der Mond braucht niemals 31 Tage, um die Erde zu umrunden, sondern höchstens 30. Allâh hat für ihn Regeln und Gesetze bestimmt, denen er unterlegen ist. Astronomie ist die Wissenschaft, die diese Regeln versucht zu verstehen und zu beweisen. Und derjenige, der die Astronomie versteht, wird den Qur'ân besser verstehen!

Ist man mit der Sternenkonstellation vertraut, so kann man auf der Erde nicht verloren gehen, man weiß ganz genau, wo man ist! „Und Er ist es, Der die Sterne für euch geschaffen, auf dass ihr durch sie den Weg findet in den Finsternissen zu Land und Meer. Wir haben bis ins einzelne die Zeichen dargelegt für Menschen, die Wissen haben.“ (6:97) Hat man kein Wissen, um die bis ins einzelne dargelegte Zeichen zu verstehen, dann wird man lange über diesen Vers sinnlos nachdenken: „Was will Allâh mir damit sagen?“ Der Muslim soll sich für Astronomie interessieren! Ich kann Ihnen islamische Astronomen, wie z.B. Ibn-Hurdazbih (825-912), Mas`ûdiyy (910-957), Idrisiyy (1100-1166), Bayrûniyy (973-1051), Ibn Rušd (1126-1198), Imâm Ghazâliyy (1058-1111), Muhyiddîn `Arabiyy (1165-1240) u.v.a., nennen, die damals in ihrer Sache führend waren und auch die Lehre der Gestirne prägten. Die Entwicklung, dass Muslime nicht nur in der Astronomie, sondern in allen Wissenschaften führend waren, ist doch ein logischer Schluss aus dem Qur'ân! Der „Denkende“, das intellektuelle Individuum, DU wirst angesprochen und nicht die Kuh auf der Weide (bitte nehmt mir dieses Gleichnis nicht übel, aber das ist doch das Faktum). „...Allâh hat dies nicht anders denn in Weisheit geschaffen. Er legt die Zeichen einem Volke dar, das Wissen besitzt.“ (5:10)

Kannten Sie wenigstens einen, der oben genannten Astronomen? Imâm Ghazâliyy kannten Sie bestimmt, weil er nicht nur in der Astronomie, sondern auch in der Fiqh-Lehre tätig war. Aber lassen Sie mich raten: dass er astronomisch tätig war, das ist Ihnen auch neu, oder? Im Endeffekt liegt es doch wieder bei uns, bei unserem Glauben, Glauben zu Allâh, wie sehr wir uns interessieren und engagieren im Namen Allâhs...

Wie funktioniert die Mondsichtung?

Muslime benutzen den Mondkalender als ein Instrument zur Zeitrechnung. Man hat die Flucht des Propheten Muhammad (s) aus Mekka (Hijra) als den Anfangspunkt des Hijriyy-Kalenders festgelegt. Das würde genau im Gregorianischem Kalender der Geburt Christi entsprechen. Alle islamischen Monate (insgesamt 12, Liste siehe Tabelle) haben minimal 29 oder maximal 30 Tage. Der Anfang eines islamischen Monats wird durch die Sichtung der „jüngsten“ Mondsichel definiert. Um den Beginn zu bestimmen, muss am Yawmu-l-šakk (der kritische Tag) – das ist der Abend des 29. eines islamischen Monats - der Mond beobachtet werden. Sichtet man ihn nicht, so sind von 30 Tagen auszugehen. `Abdullâh Ibn `Umar berichtet: Der Prophet (F.s.m.i.) erwähnte den Ramadân und sagte: "Fastet nicht bevor ihr den Hilâl seht, und brecht das Fasten nicht ab, bevor ihr ihn (Hilâl) seht. Und wenn er bedeckt ist, sollt ihr ihn berechnen." (Bukhâriyy) Man kann den Monat nur dann „berechnen“, wenn man auch den Monat davor richtig angefangen hat, da sich der kritische Tag nur durch den richtigen Anfang bestimmen lässt.

Wichtig ist, dass man „Neumond“ und „Hilâl“ nicht verwechselt! Der gravierende Unterschied liegt darin, dass der Neumond nicht sichtbar ist, da der Neumond durch die Konstellation von Erde, Mond und Sonne auf einer (gedachten) Linie, genannt auch Konjunktion, definiert wird, und der Hilâl ist der sichtbare Mond. In deutschen Kalendern ist der Neumond als ein schwarzer Punkt abgebildet. Es neigen doch viele Muslime dazu, den Neumond mit dem Hilâl zu verwechseln. Nicht vergessen: der „Westen“ interessiert sich nicht für den Hilâl!

Im Islam muss es die Mondsichtung geben!

„...Der Mondwechsel...dient, den Menschen die Zeit und die Pilgerfahrt nach Mekka zu bestimmen..." (2:189) Ohne sie wäre dieser Vers nicht anwendbar. Wann soll man sonst pilgern? Eine Unordnung und Uneinheitlichkeit in der Umma wäre zu erwarten. Ohne die Mondsichtung wäre der Fastenmonat Ramadân als ein Zeitraum nicht vorstellbar. Wann und wie lange soll ich fasten? Abû Hurayra berichtet: Muhammad (F.s.m.i): "Wann immer ihr den Neumond (des Monats Ramadân) sichtet, fastet, und wenn ihr den Neumond (des Monats Šawwâl) sichtet, hört auf zu fasten, und wenn der Himmel bewölkt ist, dann fastet 30 Tage." (Muslim)

Das Fasten ist dem Muslim und der Muslima ein Gebot und muss einmal im Jahr 29 bzw. 30 Tage im Fastenmonat Ramadân abgehalten werden. Wenn das Fasten eine Pflicht ist, dann ist die Mondsichtung zur Bestimmung dieser Frist auch ein Muss. Muslime müssen Ausschau nach dem Hilâl halten. Es reicht hier aber, wenn nur weniger aus einer Gemeinde, die dazu in der Lage sind (!), den Mond sichten (fard kifâya). Daraus resultiert, dass die Mondsichtung auch eine Art von Gottesdienst ist, da man es nur tut, um einen anderen Gotttesdienst zu bestimmen. Das gilt nicht nur für den Monat Ramadân, sondern für alle Monate, da bekanntlich die Monate aufeinander aufbauen. Wenn ich nicht weiß, wann Muharram angefangen hat, dann weiß ich genauso wenig, wann Šawwâl anfängt.

Die Mondsichtung als ein Teilgebiet der Astronomie

Die Astronomen sprechen auch von der Geometrie der Himmelskörper. Die Bewegung der Planeten und Gestirnen sind beobachtbar und berechenbar. So sind die Bewegungen der Erde, Sonne und Mond der Astronomie bekannt, da "die Sonne und der Mond sich nach bestimmten Regeln bewegen" (55:05), nach Allâhs Gesetzen. Somit braucht der Mond im Mittel 29 Tage 12 Stunden 44 Minuten, um die Erde einmal zu umlaufen (synodischer Monat). „Er schuf die Himmel und die Erde in Weisheit. Er faltet die Nacht über den Tag und faltet den Tag über die Nacht; und Er hat die Sonne und den Mond dienstbar gemacht ; ein jedes verfolgt seine Bahn zu einem bestimmten Ziel. Fürwahr, Er allein ist der Allmächtige, der Allverzeihende.“ (39:5) Es ist den Astronomen bekannt, wann der Mond welche Position relativ zur Erde einnimmt, wann eine Sonnen- und Mondfinsternis, wann Vollmond, Neumond etc. entsteht. „Und Er ist es, Der die Nacht und den Tag erschuf und die Sonne und den Mond. Sie schweben, ein jedes in (seiner) Bahn.“ (21:33) Im Internet finden Sie ein Katalog für fünf Jahrtausende, wo man nachschlagen kann, wann der Mond bestimmte Zustände, wie Neu-, Viertel-, Voll- und Drittelmond, einnimmt (http://sunearth.gsfc.nasa.gov/eclipse/phase/phasecat.html). Das sind keine Jahrhunderte, sondern Jahrtausende! Man kann die Position des Mondes zu einem x-beliebigem Zeitpunkt berechnen.

Das Zusammenspiel zwischen Erde, Mond und Sonne sind Teile der subjektiven Monderscheinung für den Beobachter auf der Erde. Sie erscheinen uns als Mondphasen. Der Mond leuchtet nicht, sondern er reflektiert das Licht der Sonne. „Und den Mond in sie gesetzt hat als ein Licht und die Sonne gemacht hat zu einer Lampe?“ (71:16) Allâh benutzt das arabische Wort nûr für den Mond, was reflektiertes Licht heißt, und sirâj für die Sonne, welches aus sich selbst existierendes Licht bedeutet. Und genau so ist es: die Sonne leuchtet auf Grund nuklearer Prozesse in ihr und der Mond reflektiert das Licht der Sonne.

Eine Hälfte des Erdtrabanten ist immer beleuchtet (außer bei Mondfinsternis). Von der Erde aus kann man auch nur die beleuchtete Seite sehen. Ummittelbar vor oder nach Neumond (2-3 Tage) ist die unbeleuchtete Seite des Mondes der Erde zugekehrt. Die Sichtung ist unmöglich. Diese Unmöglichkeit wird durch die Sonne noch mehr verstärkt. Halten Sie mal ein Stecknadelkopf in das Fernlicht eines Autos, so dass Auge, Stecknadelkopf und Fernlicht auf einer Ebene sind. Sehen Sie den Stecknadelkopf oder haben Sie Ihre Augen aus Reflex zugekniffen, da sie sonst erblinden würden? Genau so ist es mit dem Neumond. Um den Neumond zu finden, müssten er vor oder in der ummittelbaren Umgebung der Sonne gesucht werden. Da es sich beim Hilâl um die jüngsten Mondsichel nach dem Neumond handelt, muss ein bestimmter Abstandswinkel zwischen Sonne und Mond vorliegen, um den Mond zu sichten (siehe oben Unterschied zwischen Hilâl und Neumond!!!).

Der Text ist noch zu ergänzen!