Zum Inhalt

Islam

Wann ist `Īdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1440 n.H.?

Der geozentrische Neumond des Monats Šawwāl tritt ein am Montag, dem 3. Juni 2019 um 12:02 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt geht der Mond an der Sonne vorbei und kann nicht gesehen werden.

Im Verlaufe dieses Tages sind noch keine Sichtungen des Hilāls möglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 3. Juni/28. Ramaḍān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Mond geht vor der Sonne unter oder Neumond noch nicht eingetreten

Am Dienstag, 4. Juni kann die Mondsichel dann überall auf der Welt gesehen werden, wenn das Wetter es zulässt. Erste Sichtungsmeldungen können aus Ozeanien, Australien oder Indonesien erwartet werden (nach unserer Zeit zwischen 8 und 10 Uhr MESZ, also lange nach Fastenbeginn). Auch in Asien, Arabien, Afrika und Europa kann der Hilāl an diesem Tag bei Sonnenuntergang erstmals gesehen werden. Lange nach Sonnenuntergang bei uns bestehen dann auch noch Möglichkeiten zur Sichtung der Mondsichel in Amerika. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 4. Juni/29. Ramaḍān nach dem Yallop-Kriterium:

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich

Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Das gesegnete Fest des Fastenbrechens (`Īdu l-Fiṭr, Ramazan Bayramı) fällt in Europa frühestens auf Mittwoch, den 5. Juni 2019. Wa-Llāhu a`lam.

Da in Europa der Monat Ramaḍān nach dem Prinzip der „lokalen Sichtung“ korrekterweise frühestens am Dienstag, dem 7. Mai begonnen hat, sind dort somit im Monat Ramaḍān 29 Tage zu fasten.

___________________________________________
Anmerkung: Im Falle der Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) fällt das gesegnete Fest des Fastenbrechens auch auf Mittwoch, den 5. Juni 2019. Wa-Llāhu a`lam.

___________________________________________
Über aktuelle Ergebnisse der weltweiten Mondsichtung wird im Artikel Shawwâl-Mond 1440 berichtet.

Wann beginnt der Ramadân 1440 n.H.?

Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1440 n.H.

Der geozentrische Neumond des Monats Ramaḍān tritt ein am Sontag, dem 5. Mai 2019 um 0:45 Uhr MESZ.

Im Verlaufe dieses Tages, der dem 29. Ša`bān enspricht, kann die junge Mondsichel erstmals bei lokalem Sonnenuntergang im Afrika gesichtet werden. Unter erschwerten Bedingungen bestehen auch im Südwesten der arabischen Halbinsel und auch im Süden von Spanien und Portugal Möglichkeiten zur Sichtung des Hilāls (mit optischen Hilsmittel). In Asien und Mitteleuropa bestehen am Abend des 5. Mai noch keine Sichtungsmöglichkeiten. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 5. Mai/29. Ša`bān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Neumond ist noch nicht eingetreten oder Mond geht vor der Sonne unter)

Lange nach Sonnenuntergang des 5. Mai bei uns kann dann die Mondsichel auch in Nord- und Südamerika gesichtet werden. In Australien, Asien und Mitteleuropa bestehen erst bei Sonnenuntergang des 6. Mai Möglichkeiten zu Sichtung der jungen Mondsichel. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 6. Mai/30. Ša`bān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Der Monat Ramaḍān 1440 n.H. beginnt in Europa frühestens mit Sonnenuntergang des Sonntag, 5. Mai 2019 beim Vorliegen von Sichtungsmeldungen aus Spanien oder Portugal. Der erste Fastentag ist dann Montag, der 6. Mai 2019. Falls solche Meldungen nicht vorliegen, verschiebt sich der Monatsbeginn auf den folgenden Tag. Wa-Llāhu a`lam.

___________________________________________
Anmerkung: Im Falle der Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) fällt der erste Fastentag mit einer bestätigten Sichtungsmeldung aus Afrika bereits auf Montag, 6. Mai. Wa-Llāhu a`lam.

**********************************************

Zu den aktuellen Sichtungsmeldungen siehe auch: Ramadân-Mond 1440.

Wann ist `Īdu l-Fitr (Ramazan Bayramı) 1439 n.H.?

Der geozentrische Neumond des Monats Šawwāl tritt ein am Mittwoch, dem 13. Juni 2018 um 21:43 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt geht der Mond an der Sonne vorbei und kann nicht gesehen werden.

Erst am darauffolgenden Donnerstag, dem 14. Juni, besteht die Möglichkeit, die junge Mondsichel erstmals in Indonesien zu sichten. Weitere Sichtungsmöglichkeiten bestehen im Verlauf dieses Tages dann auch in Indien, Iran, Arabien und Afrika. Für Europa wird eine Möglichkeit zur Sichtung des Hilāls an diesem Tag wahrscheinlich nur in Griechenland, Italien, Südfrankreich, Spanien und Portugal bestehen. In Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind selbst mit optischen Hilfsmitteln keine Sichtungen zu erwarten. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 14. Juni/29. Ramaḍān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Mond geht vor der Sonne unter)

Am 15. Juni kann die Mondsichel dann überall auf der Welt gesehen werden, wenn das Wetter es zulässt. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 15. Juni/30. Ramaḍān bzw. 1. Šawwāl nach dem Yallop-Kriterium:

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: siehe oben)

Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Das gesegnete Fest des Fastenbrechens (`Īdu l-Fiṭr, Ramazan Bayramı) fällt in Europa frühestens auf Freitag, den 15. Juni 2018. Wa-Llāhu a`lam.

Da in Europa der Monat Ramaḍān sowohl nach dem Prinzip der „globalen“ wie der „lokalen Sichtung“ korrekterweise frühestens am Donnerstag, dem 17. Mai begonnen hat, sind dort somit im Monat Ramaḍān 29 Tage zu fasten.

___________________________________________
Anmerkung: Im Falle der Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) fällt das gesegnete Fest des Fastenbrechens in jedem Fall auf Freitag, den 15. Juni 2018. Wa-Llāhu a`lam.

___________________________________________
Über aktuelle Ergebnisse der weltweiten Mondsichtung wird im Artikel Shawwâl-Mond 1439 berichtet.

Wann beginnt der Ramadân 1439 n.H.?

Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Ramaḍān 1439 n.H.

Der geozentrische Neumond des Monats Ramaḍān tritt ein am Dienstag, dem 15. Mai 2018 um 13:48 Uhr MESZ. Zu diesem Zeitpunkt geht der Mond von der Erde aus gesehen an der Sonne vorbei und kann nicht gesehen werden. Im Verlauf dieses Tages, der dem 28. Ša`bān entspricht, kann die Mondsichel von Asien, Europa, Afrika oder Amerika noch nicht gesichtet werden.

Nach unserer Zeit erst am frühen Morgen des Mittwoch, 16. Mai, kann die junge Mondsichel erstmals bei lokalem Sonnenuntergang im Pazifischen Ozean gesichtet werden. Mit ersten Sichtungsmeldungen ist daher aus Fidschi, Neuseeland, Australien oder Indonesien zu rechnen. Danach sind auch Sichtungen in Indochina, Indien, Iran, Arabien und Afrika zu erwarten. Auch in Europa bestehen gute Sichtungsmöglichkeiten bis in nördliche Gegenden. Insbesondere in Österreich, Deutschland und der Schweiz bietet sich diesesmal für alle Interessierten auch die Gelegenheit, bei Sonnenuntergang eine Sichtung des Hilâls zu versuchen. Bei geeigneten Wetterbedingungen sollte dies relativ einfach gelingen. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 16. Mai/29. Ša`bān nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm Accurate Times von Muḥammad Odeh - ICOP. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 150 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen Grün - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; Gelb - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; Magenta - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; Blau - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Weiß - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich; Rot - Mond geht vor der Sonne unter)

Unter Anwendung des Prinzips der „lokalen Sichtung“ (Ikhtilāfu l-maṭāli`) und unter Betrachtung von Europa als einen zusammenhängenden Sichtungshorizont (Maṭla`) ergibt sich folgende Stellungnahme:

Der Monat Ramaḍān 1439 n.H. beginnt in Europa frühestens mit Sonnenuntergang des Mittwoch, 16. Mai 2018. Der erste Fastentag ist somit Donnerstag, der 17. Mai 2018. Wa-Llāhu a`lam.

___________________________________________
Anmerkung: Im Falle der Anwendung des Prinzips der „globalen Sichtung“ (Ittiḥādu l-maṭāli`) gilt die gleiche Ausage. Wa-Llāhu a`lam.

**********************************************

Zu den aktuellen Sichtungsmeldungen siehe auch: Ramadân-Mond 1439.

Ist diese Webseite die Ursache für Fitna?

In den Kommentaren zu den Artikeln dieser Webseite werden die Betreiber immer mal wieder vollmundig der Fitna beschuldigt und dann wird gerne die „Einheit der Umma“-Keule geschwungen. Über die Bewertung des „Einheit der Umma“-Arguments ist hier bereits seit langer Zeit ein Artikel eines in den USA lebenden Muslims nachzulesen, auf den ich hier verweisen möchte. Der Artikel bezieht sich zwar auf den konkreten Fall des ʿĪdu l-aḍḥā-Datums, aber er ist durchaus zu verallgemeinern. Hier der Artikel in deutscher Übersetzung: „Einheit der Umma“? – Zwölf Fragen an jeden Zweifler

Um wieder auf die gegenüber den Betreibern dieser Webseite vorgebrachten Vorwürfe zurückzukommen, dass wir von „offiziellen“ Daten abweichende Informationen zu den islamischen Monaten verbreiten und damit für Verunsicherung sorgen: Ich habe zwar schon oft in direkten Antworten auf die Kommentare darauf geantwortet, möchte aber hier die Gelegenheit ergreifen, diese verstreuten Antworten in einem Artikel zusammenzufassen, um sie greifbarer und gebündelt darzulegen.

Wann ein islamischer Monat beginnt, weiß nur Allāh (t). Er gibt uns Zeichen, wann das nach Seiner Bestimmung zu sein hat. Diese Zeichen sind in der Natur zu erkennen, in Bezug auf den Beginn der islamischen Monate konkret im Lauf von Mond und Sonne am Himmel, sowie deren Erscheinung für uns Menschen auf der Erde. Wir müssen Seine Zeichen richtig deuten, so wie es uns der Prophet Muḥammad (s) und seine Nachfolger gelehrt haben.

Wir sehen es hier als unsere Aufgabe an, die astronomischen Gegebenheiten von Sonne und Mond möglichst rechtzeitig vorzustellen, sowie aktuelle Sichtungsergebnisse des Hilāls sobald verfügbar und wissenschaftlich plausibel mitzuteilen. Das wäre eigentlich schon genug! Darüber hinaus versuchen wir sogar noch, mögliche islamisch zulässige Interpretationen dieser astronomischen Gegebenheiten darzustellen. Und wem das noch nicht reicht, sich seine eigene Meinung darüber zu bilden, dem bieten wir sogar noch an, dass wir sagen: „Wir persönlich bevorzugen diese und jene Sichtweise.“

Aber dann wird uns immer wieder „nahegelegt“, unsere angeblich „spaltenden“ Informationen zu den islamischen Daten zu unterlassen und stattdessen auf eine nicht näher greifbare „Mehrheit“ verwiesen, die sich nach Verbänden richtet, und nach der man gehen „muss“. Und dann wird auf die von irgendwelchen Organisationen herausgegebenen Kalender verwiesen, von denen aber meistens nicht bekannt ist, wer die berechnet hat und vor allem basierend auf welchen wissenschaftlichen und islamischen Grundlagen.

Wir legen die Grundlagen und die Ergebnisse unserer Berechnungen (die in jedem Fall, was die Darstellung und Erläuterung der astronomischen und geographischen Umstände betrifft, so präzise wie möglich recherchiert sind) völlig offen. Wir stellen die astronomische Situation und die Sichtungssituation auf der Erde völlig neutral dar und ziehen dann die daraus abzuleitenden Schlüsse. Nicht mehr und nicht weniger, es ist eine Information, jeder kann damit machen, was er will: Sie nach seinem eigenen Verständnis interpretieren und für sich als Entscheidung annehmen oder auch nicht. Wir geben hier keine Rechtsgutachten und wir bestimmen nicht für eine kleine Gemeinde oder große Umma.

Denn ein Rechtsgutachten (Fatwā) abzugeben, steht nur einem islamischen Gelehrten (Muftiy) mit Muǧtahid-Grad zu, d.h. einem in allen islamischen Wissenschaften äußerst bewanderten und erfahrenen Gelehrten, der sich diesen Rang auch verdientermaßen aufgrund seiner höchsten Gelehrsamkeit erworben und unter allen anderen Gelehrten dementsprechend anerkannt ist. Das ist weder eine Angelegenheit für Dorf-Imāme, noch für die Vorsitzenden irgendwelcher islamischer Vereinigungen mit schönklingenden Namen, noch für Gemeindevorsteher, noch für uns. Das sollte hier mal klargestellt werden!

Alle anderen, die ihre Meinung im Sinne einer unumstößlichen Wahrheit verbreiten (und dann noch eine Drohung anschließen: Wir haben Recht, wir sind mehr, also „musst“ du dich anschließen, sonst stellst du dich „außerhalb der Umma“, was auch immer das bedeuten mag), legen in der Regel ihre Grundlagen nicht offen. Von daher haben wir uns hier nicht zu verstecken und nicht zu rechtfertigen gegenüber Leuten, die Informationen auf falschen Grundlagen berechnen, erdichten, erlügen oder erfinden – oder einfach nur nachplappern, da sie bequeme Bestimmungen für sich suchen und dazu gerne ihren Verstand abschalten und lieber hirnlos einer ebenso hirnlosen Menge hinterherlaufen.

Aber die Wahrheit lässt sich nie für immer unterdrücken. Denn die Wahrheit ist von Allāh (t) und die Lüge ist vom Einflüsterer. Und wir sind Freunde der Wahrheit und Diener Allāhs, wa-l-ḥamdu li-Llāh. Der Islam hat den Menschen Wissen gebracht. Wenn Menschen lieber unwissend und dumm wie Hammel hinter irgendwelchen Leitfiguren herlaufen, als ihren Verstand zu gebrauchen, dann wird Allāh (t) sie zur Rechenschaft ziehen. Wir nutzen unser Wissen im Rahmen unserer Möglichkeiten, um Allāhs (t) Zeichen am Himmel zu deuten, und geben es anderen Menschen, die dieses Wissen nicht haben, aufrichtig und unverfälscht weiter und suchen unseren Lohn dafür einzig bei Allāh (t).

Denn ob im Endeffekt die Muslime zusammen fasten und das Opferfest begehen oder nicht, hat nichts damit zu tun, was hier für Informationen gegeben werden, sondern es hat etwas damit zu tun, dass die Mehrzahl der Muslime ihre religiöse Pflicht (Farḍ) des Wissenserwerbs vernachlässigen und lieber in Dummheit und Beschränktheit verharren, anstatt ihren Verstand zu benutzen (leider heute eine der weitverbreitetsten Kabīra-Sünden durch Unterlassung eines Farḍ). Dass sie im Vernachlässigen dieser Pflicht vielleicht eine größere Missachtung der Gebote Allāhs (t) begehen als durch das Fastenbrechen oder Feiern an zwei verschiedenen Kalendertagen (was völlig normal ist, da der Hilāl niemals am selben Tag auf der ganzen Erde gesichtet werden kann), kann und wird der Allmächtige nach Seinen Maßstäben beurteilen. Denn jeder muss sich fragen, wem gegenüber er verantwortlich ist: Allāh (t) oder einer in keiner Weise von Allāh legitimierten staatlichen oder nichtstaatlichen Organisation, egal wo auf der Welt, die von sich behauptet, den einzig wahren Islam und dessen Praxis zu definieren. Bei so etwas sollte man in jeglicher Hinsicht immer sehr vorsichtig sein. Das Beste ist immer, seinen eigenen Verstand kritisch zu gebrauchen. Wenn man dann darauf kommt, dass eine Organisation in einer Sache recht hat, umso besser. Wenn man aber Zweifel hat, dann lieber noch mal nachdenken, bevor man uns gegenüber die Fitna- oder die „Einheit der Umma“-Keule herausholt.

Ahmad Kaufmann