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Mondsichtung

„Einheit der Umma“? – Zwölf Fragen an jeden Zweifler

Die Hauptquellen der islamischen Šarīʿa sind der Qur’ān und die authentische Sunna. Darin gibt es jedoch keine Belege für die Meinung, dass das ʿĪdu l-aḍḥā-Datum weltweit auf der Grundlage einer Hilāl-Sichtungsmeldung aus Saʿūdi-Arabien oder dem dortigen Ḥaǧǧ-Datum zu bestimmen sei. Auch in den Fiqh-Büchern der Gelehrten gibt es keine Unterstützung für die Annahme, dass das ʿĪdu-l-aḍḥā überall auf der Grundlage des Ḥaǧǧ auszurichten sei. Diejenigen, die den Ḥaǧǧ vollziehen, müssen zwar (leider) an dem Tag nach ʿArafāt gehen, den ihnen die zuständigen Autoritäten dort vorgeben, selbst wenn dies im Widerspruch zu astronomischen Daten oder jemandes persönlicher Mondbeobachtung steht. Aber die Muslime in fernen Ländern machen zuhause keinen Ḥaǧǧ! Sie haben ihr Festgebet und Uḍḥiya am 10. Dhū l-ḥiǧǧa zu verrichten, sie können nicht ʿĪdu l-aḍḥā am 9. Dhū l-ḥiǧǧa feiern, nur weil Saʿūdi-Arabien eine offenkundig falsche Entscheidung traf.

Immer wieder fühlen sich aber islamische Organisationen oder individuelle Muslime genötigt, einem unbegreiflichen Zwang nachzugeben: Sie sagen, dass zum Erreichen einer „Einheit der Umma“ und im Sinne der „Maṣlaḥa“ lieber eine „abgeschwächte“ Position vertreten werden soll. Da es aber GEGEN die eindeutigen Gesetze der Šarīʿa keine „Einheit der Umma“ geben kann, handelt es sich hierbei nicht um eine „abgeschwächte“ Position, sondern um eine Neuerung (Bidʿa) oder Schlimmeres.

Diejenigen, die gerne die verbale Keule schwingen und alle verantwortungsbewussten Muslime der Fitna beschuldigen, die nur dazu aufrufen, die eindeutigen von Allāh (t) aufgestellten Gesetze zur Zeitrechnung zu befolgen und fundierte Informationen dazu liefern, und die stattdessen lieber die „Einheit der Umma in Fasād“ (Aʿūdhu bi-Llāhi min al-šayṭān!) propagieren, sollen bitte für sich die folgenden Fragen beantworten, die von Br. Salmān Ẓafar Shaikh aus den USA formuliert wurden:

  1. Hast Du irgendeinen Beleg aus der Sīra, dass der Prophet Muḥammad (s) jemals versuchte, das ʿĪdu l-aḍḥā-Datum in Madīna mit dem Ḥaǧǧ in Makka zu synchronisieren? (Bitte beachte dabei, dass 10 Nächte und 9 Tage ausgereicht hätten, um einen Boten mit den Neuigkeiten von Makka nach Madīna zu senden.)
  2. Hast Du irgendeinen Beleg, dass die Khulafā’u-l-rāšidīn (rechtgeleiteten Khalifen) diese Synchronisation zwischen Makka und Madīna vornahmen?
  3. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass es während mehr als 1000 Jahren islamischer Geschichte für die Muslime in fernen Ländern wie Indonesien unmöglich war, rechtzeitig das Ḥaǧg-Datum für [ihr] ʿĪdu l-aḍḥā zu erfahren? Wie hätte Allāh (t) von uns diese Synchronisation verlangen können, die für mehr als 1000 Jahre unmöglich war?
  4. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass ein „Befolgen einer Sichtung in Makka [zur Bestimmung der] weltweiten Daten“ WEDER Ikhtilāfu-l-maṭāliʿ (lokale Sichtung) NOCH Ittiḥādu-l-maṭāliʿ (globale Sichtung – d.h. Befolgen der ERSTEN weltweiten Sichtung, sei es in Saʿūdi-Arabien oder Nigeria oder Fiji...) darstellt?
  5. Welche Widerlegung hast Du für die klaren Fatāwā des Šaykh al-ʿUthaymīn aus Saʿūdi-Arabien und des Muftiy Taqi Usmani (Stellvertr. Vorsitzender der Islamic Fiqh Academy, OIC, Jidda) [...], wie sie hier zu finden sind?
  6. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass die Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS, angegliedert an die Arabische Liga) mehrfach deutliche Stellungnahmen herausgegeben hat, die feststellen, dass die von Saʿūdi-Arabien bekannt gegebenen Daten falsch sind, und dass es ihnen zum letzten ʿĪdu l-fiṭr nicht einmal gelang, den Hilāl an dem von Saʿūdi-Arabien [genannten] Datum von einem in 4000 m Höhe über Jordanien fliegenden Flugzeug aus und unter Verwendung von Ferngläsern zu sichten? Sogar Šaykh Yūsuf al-Qaraḍāwiyy gab [bereits einmal] eine Fatwā heraus gegen ein von Saʿūdi-Arabien genanntes Datum (siehe hier).
  7. Weißt Du, dass die sechs offiziellen Hilāl-Sichtungskommitees von Saʿūdi-Arabien, die sich in der Nähe von Makka, Riyāḍ, Qaṣīm, Ḥā’il, Tabūk und ʿAsīr befinden, und die jedes aus einem offiziellen islamischen Gelehrten, einem Astronomen, einem Offiziellen der Stadt und aus Freiwilligen zusammengesetzt sind, IN DEN MEISTEN FÄLLEN NICHT ÜBEREINSTIMMEN mit dem offiziellen saʿūdischen Datum?
  8. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass die Astronomie darauf hinweist, dass die ganze Welt den Hilāl üblicherweise NICHT am selben solaren Datum sehen kann, da die Erde nicht flach ist?
  9. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass zu JEDEM gegebenen Zeitpunkt in der Welt ZWEI Daten existieren aufgrund der künstlichen internationalen solaren Datumsgrenze?
  10. Bist Du Dir im Klaren darüber, dass es in manchen Jahren möglich sein kann, den Dhū l-ḥijja-Hilāl in Nordamerika bereits einen Tag VOR Saʿūdi-Arabien zu sichten? Hätte man nach Deiner Meinung dann den bereits lokal gesichteten Hilāl zu ignorieren und einen weiteren Tag darauf zu warten, bis er in Saʿūdi-Arabien gesichtet würde?
  11. Wenn Du Einheit willst, wäre es dann nicht möglich für diejenigen, die an das falsche zu frühe Datum glauben, dass sie ihr Festgebet aufschieben und es in šā’a-Llāh an „ihrem zweiten Tag“ beten, da man die Festgebete an jedem der drei Tage beten kann? Diejenigen jedoch, die dem richtigen Datum folgen, können nicht einen Tag zu früh beten und eine Bidʿa begehen (denn es ist weder Ikhtilāfu l-maṭāliʿ noch Ittiḥādu l-maṭāliʿ).
  12. Was planst DU an konkreten Schritten um die Datumsangaben aus Saʿūdi-Arabien zu korrigieren? Würdest Du in šā’a-Llāh bereit sein, zu diesem Zweck die Hilfe von JAS/AUASS/weiteren Organisationen zu akzeptieren?

Nach Dr. Salmān Ẓ. Shaikh, Mitglied von ICOP aus den USA

Kommentar der AUASS zum `Īdu l-fiṭr 1423

Arabische Union für Astronomie und Weltraumwissenschaften (AUASS)

Mitglied des "Rates für Arabische Wirtschaftseinheit" - Arabische Liga

Ref. 92/2002/m

Datum 11.12.2002 n.J.

Erfolg der Jordanischen Astronomischen Gesellschaft beim Aufsuchen der Mondsichel mit dem Flugzeug - Kommentar der AUASS zum `Īdu-l-fiṭr

Als Präzedenzfall unternahm die JAS erstmalig in dieser Art ein Aufsuchen der Mondsichel des Monats Šawwāl des Jahres 1423 n.H. am Mittwoch, dem 4.12.2002 n.J. von Bord eines Flugzeugs aus, das in einer Höhe von ca. 4000 m über dem Meeresspiegel flog. Das Beobachtungsteam umfasste die beiden Mitglieder der Gesellschaft, Ing. Ṭāriq Hādiy (Pilot des Flugzeugs) und Ing. Muḥammad Odeh, Vizepräsident des zur AUASS gehörenden Ausschusses der Neumonde, der Kalender und der Zeitrechnung, sowie das Mitglied der Gesellschaft Herrn Ṭāriq Kātbeh, der das Team vom Boden unterstützte, sowie Herrn Oliver Behar. Während das einmotorige Flugzeug vom Flugplatz Mārkā um Viertel nach drei Uhr nachmittags jordanischer Zeit startete und Kurs nahm auf die Region Ğurf al-Darāwīš, begann die Tätigkeit des Aufsuchens der Mondsichel des Monats Šawwāl umgehend nach Sonnenuntergang um 4 Uhr 44. Während der Tätigkeit des Aufsuchens bewegte sich das Flugzeug ungefähr in nordwestlicher Richtung mit Kurs auf die Stadt al-Ṭafīla. Um die Chance einer Sichtung der Mondsichel zu verbessern wurden Ferngläser benutzt, aber obwohl der Himmel in bemerkenswerter Weise sehr klar und rein war, war dem Beobachtungsteam die Beobachtung der Mondsichel nicht möglich. Der Grund dafür war das zu geringe Mondalter, und weil folglich die Mondsichel nicht genügend beleuchtet war, um ihre Sichtung von der Erde aus zu ermöglichen. Dies ergaben schon die vorherigen astronomischen Berechnungen, die eine Unmöglichkeit der Sichtung der Mondsichel des Monats Šawwāl am Mittwoch von allen Gebieten der islamischen Welt bestätigten. Dieser Flug des Flugzeugs war somit eine Bestätigung der Genauigkeit der astronomischen Berechnungen in bezug auf die Sichtung der Mondsicheln.

Die Wichtigkeit einer Beobachtung der Mondsichel vom Flugzeug aus liegt darin begründet, dass die Sichtung der Mondsichel merklich besser möglich ist von erhöhten Regionen aus im Vergleich zu Regionen, die auf Höhe des Meeresspiegels liegen. Jenes liegt an zwei wichtigen Gründen: Erstens, weil der Staub, der Qualm der Fabriken und besonders die industriellen Schadstoffe relativ schwer sind und stets an der Erdoberfläche und in geringer Höhe über ihr bleiben. Deshalb nimmt mit der Höhe über dem Meeresspiegel auch die Reinheit der Lufthülle zu und daraus folgt eine viel bessere Möglichkeit der Sichtung der Mondsichel. Zweitens, weil die Dichte der Lufthülle ebenfalls mit unserer Höhe über dem Meeresspiegel abnimmt und der Himmel deshalb in den erhöhten Regionen eine tiefere Bläue und ein geringeres Leuchten hat. Daraus folgt, dass die Sichtung und Unterscheidung des Leuchtens der dünnen Mondsichel vor dem Hintergrund des relativ dunklen Himmels in höheren Regionen leichter ist als die Sichtung und Unterscheidung des Leuchtens der dünnen Mondsichel vor dem Hintergrund des stark erleuchteten Himmels in niedrigen Regionen. Die Unterschiedlichkeit der Bläue des Himmels bemerken gewöhnlich die Besucher der Berge und der erhöhten Regionen. Aus diesem Grund bevorzugen es Mondsichter, die Mondsichel von erhöhten Bergregionen aus aufzusuchen, einerseits wegen der reinen Lufthülle und andererseits wegen des Mangels an Himmelsleuchten.

Natürlich ist die Nicht-Sichtung der Mondsichel vom Flugzeug aus unter diesen über-idealen Umständen ein schlagender Beweis für die Unmöglichkeit einer Sichtung der Mondsichel am Mittwoch von jedem der Erdoberfläche benachbartem Gebiet aus. Und die Freude im Beobachtungsteam war groß über den Erfolg des Experiments, aber die Freude wäre noch größer gewesen, wenn die Verantwortlichen irgendein Interesse für dieses beispielgebende Unternehmen gezeigt hätten. Aber im Gegenteil wurden wir schon durch die Bekanntgabe einer "Bestätigung der Sichtung der Mondsichel" überrascht, noch bevor wir wieder auf dem Boden des Flugplatzes waren. Und wir fragen uns - wenn wir auf dieser Höhe waren, unter diesen idealen Bedingungen und unter Verwendung von Ferngläsern, während wir als Astronomen wissen, wann und wo wir die Mondsichel sehen und wie sie aussieht, und uns ihre Sichtung nicht möglich war! - wer jene Person ist, die die Mondsichel mit bloßem Auge und von der Erdoberfläche aus sah?!

Wie in jedem Monat erhielt die Gesellschaft "echte" Sichtungsergebnisse der Mondsichel durch in verschiedenen Staaten der Welt sich aufhaltende Mondsichter, über die man sich auf der Adresse http://www.jas.org.jo/shw23.html informieren kann. Während die Beobachter die Nicht-Sichtung der Mondsichel meldeten überall in Indonesien, Malaysia, Brunei, Singapur, den Malediven, Iran, Saudi-Arabien, Baḥrayn, Kuwayt, Algerien, Marokko, Tanzania, Kenia, Südafrika, Nigeria, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Kanada, erhielt die Gesellschaft (auch) Berichte der offiziellen saudischen Mondsichtungs-Komitees, von denen sich sechs Komitees in verschiedenen Regionen des Königreichs Sa`ūdi-Arabien aufhalten, und die (ebenfalls) die Nicht-Sichtung der Mondsichel meldeten. Es bleibt uns zu vermelden, dass die Mehrzahl der islamischen Staaten und der Emigranten den Ersten der Tage des glücklichen `Īdu-l-fiṭr am Freitag, dem 6.12.2002 n.J. feierten, darunter, um nur einige zu nennen, Indonesien, Malaysia, Mauritius, Brunei, Singapur, Indien, Pakistan, Iran, Oman, Marokko, Tanzania, Kenia, Südafrika, Großbritannien, die Vereinigten Staaten und Kanada.

shawwal 1423 auss

An alle, die am Donnerstag (05.12.02) noch fasten!

Auch wenn Du heute (05.12.02) fastest, habe reines Gewissen, denn Allah (t) kennt unsere Absichten. Nur es ist ein komisches Gefühl, wenn zwei Muslime aus derselben Region oder Gemeinde, die sich um Allahs (t) Willen bemühen, an verschiedenen Tagen fasten.

Das bedrückende Gefühl, dass ich etwas falsch mache und eine große Sünde begehe, indem ich mich von den Anderen trenne oder indem ich mich vielleicht irre, begleitet uns.

Ich möchte darauf hinweisen, dass etwa 75% der Muslime heute (05.12.02) fasten und das Fest am Freitag (06.12.02) zelebrieren (Indonesien, Malaysia, Brunei, Tanzania, Kenia, Süd Afrika, Vereinigtes Königreich, USA) und die restlichen 25% feiern heute, angeführt von Saudi Arabien.

Bruder Ahmad hat die astronomischen Beweise der Unmöglichkeit einer Sichtung am 4. Dezember 02 in Asien, Europa, Afrika und Nord Amerika geliefert. Aber Saudi Arabien hat verkündet, dass sie den Mond gesichtet haben! Nun aber einer der beiden Positionen ist auf jeden Fall falsch, da sie entgegen korrelieren! Entweder man kann den Mond sehen oder nicht. Eine Sichtung zur Hälfte oder "ich hab den Mond gesehen und auch nicht gesehen" gibt es nicht!

JAS hat am 4. Dezember 02 einen Flugzeug organisiert, um den Hilal aus 4000 Metern Höhe zu sichten. Der Flug verlief ohne Probleme und sie kamen wieder heil herunter. Sie haben aber den Mond nicht gesehen. Sie wunderten sich auch, dass sie dennoch bei solchen guten Wetterbedingungen den Mond mit einem Fernglas nicht sehen konnten. Aber die Nachbarn der Jordanier hatten wohl "weitsichtigere" Mondbeobachter.

Kein ICOP Mitglied sah den Mond am 4. Dezember 02! Nicht einmal die Mitglieder aus Nord Amerika, wo die größte Wahrscheinlichkeit bestand den Mond zu sichten. Die ICOP Mitglieder in Saudi Arabien sahen auch nichts, obwohl sie Teleskope benutzt haben...

Sie können alle oben genannten Fakten auf der Schawwal Seite von ICOP in englischer Sprache nachlesen.

Eins möchte ich dem sogenannten DIWAN von hier ausrichten: "Gratuliere, Sie haben sich schon wieder vertan!"

Ich wünsche allen Muslimen ein schönes, frohes Fest und möge Allah uns rechtleiten.

Wassalam

Aktion: "Mondsichter gesucht"

Liebe Interessierte, as-salâmu alaykum,

seit mehr als zwei Jahren versucht mondsichtung.de die Menschen, vor allem die Muslime, beim Thema „islamische Mondsichtung“ aufzuklären und sie zu informieren.

Sie ist ein unentbehrlicher Bestandteil des Islam, die heutzutage fast vollständig durch den Kalender abgelöst wurde, was zu erheblichen Wissenslücken der Muslime in der islamischen Zeitrechnung geführt hat. Gottesdienste wie das Fasten oder die Pilgerfahrt sind aber dennoch von der Mondsichtung abhängig, so dass die Mondsichtung zu bestimmten Zeiten höchste Wichtigkeit erlangt.

Die Mondsichtung ist fard-kifayah, d.h. eine Verpflichtung, die von bestimmten Gläubigen innerhalb einer Gemeinde erfüllt werden muss. Das impliziert, dass einige Muslime dazu verpflichtet sind, den Mond zu sichten! Wer sind aber diese Menschen? Idealerweise sollten dies Muslime sein, die dem Fiqh (islamische Rechtslehre) und der Astronomie mächtig sind, diese Bürde übernehmen. Was ist aber, wenn es diese Leute nicht gibt oder sie diese Aufgabe nicht können, weil ihnen jegliche astronomische Kenntnis fehlt? Dann kommen wir "Normalos" ins Spiel. Bruder Ahmad und ich sind weder islamische Gelehrte noch Astronomen, aber wir beide haben großes Interesse am Islam und an der Astronomie. Wieso nicht auch Du?

Es ist unser Ziel eine Plattform für Mondsichtung in Deutschland zu bilden, um bundesweit der Pflicht der Mondsichtung nachzugehen. Dadurch soll ein Netzwerk gebildet werden, die Mondsichtungen meldet, so dass wir die Art und Weise der Mondsichtung des geliebten Propheten (s) nachahmen können.

Der europäische Islam ist kein Phänomen, sondern eine Tatsache, das wir erkennen und dementsprechend reagieren müssen. Es gibt keinerlei Notwendigkeit die Mondsichtung aus Makka oder aus einem anderen islamischen Land für Deutschland zu übernehmen. So ein Vorgehen ist nicht einmal islamisch unumstritten, was heutzutage viele muslimischen Institutionen in Deutschland dennoch bedenkenlos anwenden.

Wenn Du denkst; das ist genau das Richtige für Dich und Du Interesse am Thema hast, dann melde Dich mit dem Kontaktformular unverbindlich an.

Die Pflicht ruft! Wassalam.

Anmerkungen zur Erklärung des sogenannten DIWAN

Unzweifelhaft sind die Angaben zum Eintritt des Neumondes korrekt, ebenso die Einschätzung der Nicht-Sichtbarkeit des Hilâls am 4.11. in Makka al-Mukarrama. Dann folgen aber leider in keiner Weise belegte Behauptungen:

Denn Dienstag, der 5. November ist nicht der „Vollendende“ des Monats Ša`bân, da der Monat Ša`bân nach der Šarî`a (auch in Makka al-Mukarrama!) erst am 8. Oktober begann. Am Abend des 6. Oktober gab es nur eine teleskopische Sichtung in den USA durch einen Nicht-Muslim, die islamisch nicht relevant ist. Erste gültige Sichtungen des Hilâls gab es erst am 7. Oktober, siehe dazu auch www.jas.org.jo/sha23.html. Der in Sa`udi-Arabien verwendete zivile Ummu-l-qurâ Kalender hat zur Bestimmung von islamischen Daten keinerlei Relevanz.

Am 5. November wird auch die Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama keinesfalls „sehr deutlich“ sein, da dies an jenem Ort in šâ’a-Llâh nur mit optischen Hilfsmitteln möglich sein wird, d.h. mit starken Ferngläsern oder Teleskopen, die bereits vorab auf die exakte Position des Hilâls am Himmel ausgerichtet sind. Eine spontane Sichtung mit bloßen Augen ist dort jedoch nicht zu erwarten. Dies ist keine Behauptung, sondern durch astronomische Berechnungen zu belegen, siehe dazu auch hier .

Und ganz davon abgesehen, spielt nach der Šarî`a die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer spezifischen Sichtung des Hilâls in Makka al-Mukarrama sowieso keine Rolle für die Muslime in Deutschland, denn nach der Sunna sind die Muslime aufgefordert, den Hilâl aktiv zu sichten: „Wenn ihr ihn (den jungen Mond) seht, dann fastet, und wenn ihr ihn wieder seht, dann beendet euer Fasten, und wenn seine Sichtung nicht möglich ist, so schätzt die Zeit dafür." (Bukhâriyy, 1900) Der Hilâl ist danach lokal zu sichten, ein Einholen von Sichtungsergebnissen aus fernen Weltgegenden kann nicht als Ersatz für eine lokale Sichtung verwendet werden! Ich wünsche dem sogenannten DIWAN jedenfalls viel Erfolg bei der Sichtung des Hilâls in den Räumen der IGMG am 4. November.

Zuletzt möchte ich noch mein Befremden darüber zum Ausdruck bringen, dass der sogenannte DIWAN seine Erklärungen für Deutschland in arabischer Sprache verfasst, und es nicht mal für notwendig erachtet, diese für jeden leicht zugänglich auf der Internetseite des ZMD zu veröffentlichen. Schlüsse daraus mag jeder selbst ziehen.

Wa-l-salâm, Euer Bruder

Ahmad Kaufmann

9_kadiry_zmd_9_1423 Bismi-Llâhi-l-rahmâni-l-rahîm

Zentralrat der Muslime in Deutschland Deutscher Islam-Wissenschaftlicher Ausschuss der Neumonde

Donnerstag, der 26. Rajab 1423 n.H. und 10. Oktober 2002 n.J.

Ramadân-Hilâl des Jahres 1423 n.H.

1. Zuverlässige astronomischen Berechnungen bestätigten, dass der Neumond des Monats Ramadân des Jahres 1423 n.H. eintritt um 20 Uhr 35 UT (GMT) am Montagabend, dem 4. Tišrîn al-awwal / November 2002 n.J., entsprechend 23 Uhr 35 lokaler Ortszeit in Makka al-Mukarrama.

2. In Makka al-Mukarrama geht die Sonne um 17 Uhr 42 des oben erwähnten Montagabends unter, daraus geht hervor, dass der Neumond nach dem Sonnenuntergang in Makka al-Mukarrama eintritt.

3. Aufbauend auf dem obigen ist die Sichtung des Hilâls in der Stadt Makka al-Mukarrama und den Städten, die östlich oder westlich davon liegen, nicht möglich am Montagabend, dem 4.11.2002 n.J. und der Dienstag ist der „Vollendende“ des Monats Ša`bân 1423 n.H.

4. Die Sichtung des Hilâls ist sehr deutlich nach Sonnenuntergang am Dienstag, dem 5.11.2002 n.J. in der Stadt Makka al-Mukarrama und in den Städten, die östlich und westlich davon liegen.

Aufbauend auf diesem wird der 1. Ramadân des Jahres 1423 n.H. in šâ’a-Llâh Mittwoch, dem 6.11.2002 n.J. entsprechen.

5. Der Ausschuss trifft sich um 16 Uhr 00 nachmittags am Montag, dem 4.11.2002 n.J. im Zentrum der IGMG unter der Adresse 50171 Kerpen, Boschstr. 61 und es besteht die Möglichkeit der telefonischen Kontaktaufnahme über die Nummern 02237/656460 oder 0172/5312241, oder des Nachlesens im Internet www.islam.de, um sich über die Entscheidung des Ausschusses zu informieren betreffs des Eintretens des edlen Monats.

Vorsitzender des Ausschusses

Prof. Dr. Muhammad al-Hawâriyy

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Übersetzung aus dem Arabischen:

© Gerhard Ahmad Kaufmann – Mörlenbach – Ša`bân 1423 n.H. – Oktober 2002 n.J.