Die astronomischen Gegebenheiten zum Beginn des Monats Dhū l-ḥijja 1426 n.H.
Der geozentrische Neumond (Vorbeigang des Mondes an der Sonne) tritt ein am Samstag, dem 31. Dezember 2005 um 3:13 Uhr UT (d.h. 4:13 Uhr MEZ). Nach exakten astronomischen Berechnungen ist es am Abend dieses Tages möglich, die junge Mondsichel in West- und Südafrika, sowie in den südlichen Teilen Nordamerikas und in ganz Südamerika zu sichten. Eine Sichtung in Asien, Arabien, Nordafrika oder Europa ist an diesem Tag allerdings noch nicht möglich. Vgl. graphische Darstellung der Sichtbarkeitszone für den 31. Dezember nach dem Yallop-Kriterium, Quelle: Programm MoonCalc von Dr. Monzur Ahmed, GB - siehe hier. Die Berechnung der Sichtbarkeitszonen über das Yallop-Kriterium beruht auf der Auswertung von mehreren Hundert Sichtungen oder Nicht-Sichtungen des Hilāls während der vergangenen 140 Jahre.

(Erläuterung der Sichtbarkeitszonen: A - Hilāl mit bloßen Augen leicht zu sichten; B - Sichtung mit bloßen Augen ist nur unter günstigen Bedingungen zu erwarten; C - Es werden optische Hilfsmittel (z.B. Fernglas) benötigt, um den Hilāl am Himmel aufzufinden, danach kann Sichtung mit bloßen Augen möglich sein; D - Hilāl kann nur mit starken optischen Hilfsmitteln aufgefunden und gesehen werden; Außerhalb der Zonen A-D - kein Sichten des Hilāls mit bloßen Augen oder mit optischen Hilfsmitteln möglich.)
Am darauf folgenden Sonntag, dem 1. Januar 2006 kann dann erwartet werden, dass der Hilāl bei geeigneten Wetterbedingungen mit Leichtigkeit von fast allen Gebieten der Erde aus gesehen werden kann, auch in Europa. Das wäre im Übrigen für Interessierte eine gute Gelegenheit einmal selbst nach dem Hilāl Ausschau zu halten.
Die astronomischen Daten wiesen somit darauf hin, dass der Monat Dhū l-ḥijja 1426 n.H. bei Anwendung des Prinzips der lokalen Sichtung (Ikhtilāfu l-maṭāli`) für Europa erst mit Sonnenuntergang des 1. Januar 2006 beginnt. Diese Berechnungen wurden inzwischen voll und ganz durch die Beobachtungen bestätigt, dies ist wieder ein Beispiel für die Zuverlässigkeit dieser Berechnungen. Der erste Tag des Opferfestes (`Īdu l-Aḍḥā, Kurban Bayramı) am 10. Dhū l-ḥijja fällt somit für Europa auf Mittwoch, den 11. Januar 2006, in šā’a-Llāh.
Anmerkung: Bei Anwendung des Prinzips der globalen Sichtung (Ittiḥādu l-maṭāli`) hätte das Opferfest einen Tag zuvor stattfinden können, falls es zum Beispiel in Südafrika oder Südamerika Sichtungen gegeben hätte. Dies war allerdings nach heutigem Kenntnisstand nicht der Fall! Die erste Sichtung wurde aus Hawai'i gemeldet, zu einer Zeit, als es in Europa bereits Vormittag des 1. Januar war. Daher fällt auch bei Anwendung des Prinzips der Globalen Sichtung der erste Tag des Monats auf Montag, den 2. Januar, und das gesegnete Opferfest fällt auf Mittwoch, den 11. Januar.